Die Hollenacht, auch Perchtennacht oder die Nacht der Wunder genannt, ist die letzte der Rauhnächte. Ein letztes Mal fegt die Wilde Jagd durch die Lüfte, angeführt nicht selten von der Holle selbst, welche sich auch in der Göttin Frigg verkörpert. Es ist die Nacht vom fünften auf den sechsten Januar.
kleine Schneeflocke
Hollenacht, Perchtennacht, Gömnacht
vom 5. zum 6. Januar
Frau Holle - Frigg

Die Hollenacht – Perchtennacht vor dem heutigen Dreikönigstag

Nicht selten heult und tobt der Sturm in dieser Nacht. Die Wilde Jagd zieht ein letztes Mal aus und fegt wie von Sinnen durch die Lüfte. Das gran finale sozusagen, ein letztes Aufbäumen, ein letztes Knallen der Peitschen, heulen der Wölfe und Hunde. Es ist eine der wichtigsten Rauhnächte. In dieser Nacht richten wir uns wirklich neu aus, schauen nach vorne und der neue Jahreskreis kann beginnen.

Es heißt auch, nun würden sich die Tore zwischen den Welten wieder schließen. Das darf nicht zu starr gesehen werden. Ja die Götter ziehen sich wieder zurück, die Energien sind nicht mehr in diesen hohen Schwingungen, wir werden weniger durchgerüttelt – aber da geht nichts wirklich „zu“.

Die Schleier verdichten sich wieder, aber es liegt allein an uns, wann wir unsere Energiekanäle öffnen und die Barrieren durchtrennen. Mit Übung und einem tiefen Eintauchen in bestimmte Schwingungen, Energien können wir auch durch die dichtesten Schleier hindurch gleiten. Es ist nur zu manchen Zeiten einfach um einiges leichter, wie beispielsweise zu Samhain oder zu bestimmten Voll- und Neumonden, zu den Rauhnächten und so weiter.

Die Rauhnächte aber enden nun … und neue Wunder des Lebens warten auf uns.

Die Hollenacht oder wie auch immer sie in den verschiedenen Regionen genannt wird, ist von einem tiefen Ehrgefühl geprägt, welche der Mütterenergie gilt, den großen Göttinnen. Nicht immer im Aspekt der liebenden, gütigen Mutter sehen bitte, auch sie trägt ihre vielen Gesichter. Es ist auch nicht besonders wichtig, an welche der großen Göttinnen du dich wendest – also welchen der vielen Namen du ihr gibst. Es geht um die Urkräfte, die ganz urweiblichen Energien, die sich in so vielen Gesichtern zeigt.

Es geht um die Magna Mater, die Kraft der Großen Mutter. Eines ihrer Aspekte ist das Wissen um Leben und Tod, das Spinnen und Abschneiden von Lebensfäden, die Kraft der Transformation. Das können die Nornen sein (hier vor allem in ihrem Aspekt der alten, weisen – der URD), die Frigg, die Holle, die Percht, die Cailleach, die Freyja, die Inanna, die Isis, die Hera, die Epona, die Demeter, die Gaya, … und falls du christlichen Glaubens bist, auch die Mutter Maria.

Alle Göttinnen sind letztendlich eine Göttin. Sie sind alle verwoben, miteinander verbunden.

So spinnt und webt die Frigg, so spinnt und webt die Holle – sei es nun Fäden am Spinnrad selbst, die in das Wyrd, das Schicksal  eingewoben werden, sei im Tanz der Schneeflocken durch das Weben der Wolken, des Wetters. Fällt der Schnee auf die Erde, so erstrahlt die Welt hell, selbst in der Nacht und der kalte, alles verdeckende Schnee trägt in sich das Licht.

Es findet sich alles in allem wieder. So auch in einem Vers, dessen Herkunft leider unbekannt ist, der aber trotz der Christianisierung die Kraft der drei Bethen, der drei heiligen Jungfrauen wie auch die Kraft der Frigg, der Holle in sich trägt.

Liebe, liebe Sonne, scheine auf die Tonne.

Scheine auf das Glockenhaus,

guckten drei alte Jungfern heraus.

Die eine, die spann Seide, die andere, die arbeite,

die dritte schloss den Himmel auf, ließ ein bisschen Sonne raus,

ließ ein bisschen drinne, dass die heilige Maria konnte spinne.

Wohin auch immer wir schauen, wiederholt sich die Geschichte, wird sie mit anderen Worten, anderen Figuren neu erzählt und bleibt doch im Kern gleich.

Der Schnee trägt also auch das Licht, das Leuchten in sich. Das Licht, dass zur Wintersonnenwende wieder neu geboren wurde, sich aus dem Schoß dieser göttlichen Mutterkraft erhob. Aus dem Inneren der Erde, die Anderswelt, das Heim der Holle, in das Gold- und Pechmarie durch den Brunnen gelangt. Wo die Wurzeln des Lebensbaumes münden, die Quelle liegt, an denen die Nornen spinnen. Es ist gut Mythologie als Bilder zu sehen, als Metaphern für wirkende Kräfte, Energien und so manches Reich öffnet sich.

Auch die Holle, die Percht, trägt das Licht in sich, so geht der Name im althochdeutschen auf peraht zurück, was soviel heißt, wie leuchten, glänzen und sie somit auch zur Leuchtenden, Glänzenden macht. Sie ist also nicht nur die Verschleierte, die dunkle Göttin, mit dem Tod im Bunde stehend, indem sie die Seelen der verstorbenen Kinder einsammelt – sie ist auch das Licht.

Ehren wir also in dieser Nacht die große weibliche, göttliche Urkraft, damit sie uns segnen und schützen möge.

kleine Schneeflocke

Diese Hollenacht ist eine Nacht der Transformation, auch diese Segnung enthält diesen Aspekt. Wir können uns erneuern, können wachsen, neu gedeihen, in einem neuen Jahr neue Erfahrungen gewinnen und neue Wege gehen, mit dem Segen der göttlichen Urkraft.

Die Holle kehrt auch in Haus und Hof ein, um ihren Segen zu bringen, so wie sie auch das Land segnet. Sie geht durch die Gärten und segnet die Apfelbäume, die Frucht des Lebens – denken wir beispielsweise an die goldenen Äpfel der Göttin Idun. In manchen Gegenden ist es noch immer Brauch, am Tage noch schnell diese Apfelbäume zu schütteln, fleißig zu sein, wie die Goldmarie, damit sie den Segen der Holle auch wirklich empfangen.

Der Apfel taucht nicht umsonst im Märchen der Holle auf, er spendet die Kraft des Lebens und in dieser Hollenacht steht er auch dafür, dass wir das Leben wieder anpacken dürfen. Wir sollen offen sein für neue Erfahrungen, schauen, was um uns herum geschieht, Aufgaben nicht aus dem Weg gehen – sondern das Bäumchen schütteln, das Brot aus dem Ofen holen, ehe es verbrennt. Einfach tun, was getan werden muss. Wer sich seinen Lebensaufgaben stellt, wird am Ende belohnt, wie die Goldmarie.

drei Bethen versus drei heiligen KönigeIn der Steiermark erscheint sie oft als mythische Dreiheit.

Drei Frauen – eine in schwarz, eine in weiß, eine in rot – gehen von Haus zu Haus und bringen ihren Segenswunsch. Wir finden dort einerseits einen starken Bezug zum Dreikönigstag und andererseits aber auch zu den drei Bethen, deren Wurzeln weiter in die Geschichte hineinreichen, als das Christentum.

So wurde aus dem Segen der drei Bethen, der Segen der drei Könige. Noch heute ziehen vieler Orten die Sternensinger von Haus zu Haus und versehen die Häuser mit dem Schutz, indem sie

20-K+M+B-22

auch

K+M+B+2022

mit Kreide an die Türen schreiben.

Dies könnte für die drei heiligen Könige stehen: Kaspar, Melchior und Balthasar. Zumeist wird heutzutage aber die Bedeutung angegeben: „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus, segne dieses Haus. Und es ist sehr gut möglich, dass es in ihrem Ursprung auf eben jene drei Bethen zurückgeht: Katharina, Margarethe und Barbara (die wiederum Nachfahren der Ambeth, Wilbeth und Borbeth sind) – die Initialen, die schon zu sehr frühen Zeiten an Haus und Stalltüren gezeichnet wurden. Von ihnen aber sei morgen berichtet.

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Bräuche der Hollenacht

Wie aus den drei Bethen die drei heiligen Könige wurde, so wurde aus der Perchtmilch die Dreikönigsmilch.

Hex nehme die Milch, koche sie in einem Emailletopf einmal auf und nehme sie dann vom Feuer. Der Honig wird in die heiße Milch eingerührt: neunmal nach links und neun mal nach rechts – heißt es!

Hier habe ich eine Kollegin aus ihrem Artikel über die Perchtmilch zitiert, den ich gerne verlinke. Dort findest du ein gutes Rezept, um solch eine Milch herzustellen. Diese Milch wird in einem Topf gekocht, aus dem dann alle Mitglieder der Familie gemeinsam essen. Ein gutes Drittel wird in dem Topf belassen, damit Frau Holle und ihre Schar an Kindern sich daran stärken können. Stelle den Topf dafür in den Garten hinaus, gerne unter einem Holunder. Du kannst auch etwas in ein Schälchen geben und es auf das Fensterbrett stellen, wenn du in der Stadt keine andere Möglichkeit hast.

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Wir sind vorhin in die Steiermark gereist, bleiben wir in Österreich und ziehen in die linken Gefilden des Landes, in den Tiroler Raum. In den alten Tiroler Sagen ist eine andere Bezeichung dieser besonderen Nacht bekannt, die Gömachten oder auch Gömnachten.

In dieser Nacht erscheint auch dort die Perchtl. In manchen Jahren saust sie mit der Wilden Jagd durch die Nacht, in anderen Jahren sieht man sie langsam durch die Fluren schreiten, die Schar der Kinder um sich herum versammelt. In dieser Gegend, das noch am Rande, stehen die Buchstaben K+M+B auch für die Gaben – so tuschelt das Volk – an die Perchtl: Käse, Milch und Butter.

Hier ist ebenso, wie in allen Gegenden, üblich der Perchtl und deren Kindern Essen hinaus zu stellen. Das kann allerorten die Perchtlmilch sein, aber auch süßes Gebäck, eine Schale Milch, ein Stück Käse oder Brot. In Tirol gibt es d‘ Percht’nkrapfen , die auf die Dächer der Häuser gestellt werden, damit Frau Holle und die Kinder sie leicht erreichen können. Sind die Krapfen dann verschwunden, so steht eine gute (Flachs)-Ernte bevor. Leckereien aufs Dach zu stellen, findet sich auch in anderen Gegenden, damit Frau Holle bei ihrem Nachtflug die Bewohner und das Haus segnet.

In Tirol ist es darüber hinaus Brauch einen Perchtatisch zu decken, den tabula fortunae. Dieser Brauch ist aus dem altrömischen in unsere Gefilden gelangt und wurde von den Germanen übernommen, daher auch die Bezeichnung tabulae fortunae. Hier wird wirklich ein Tisch hinausgestellt und mit allerlei Leckereien beladen, um die Fülle des Lebens zu empfangen.

Ist der Tisch gedeckt, dann aber schnell ab ins Haus, denn der Holle und ihren Kindern darf beim Essen nicht zugeschaut werden. Das bringt Unglück. Schaue erst wieder nach den Speisen, wenn die Sonne erneut aufgegangen ist.

Du siehst schon, Frau Holle liebt gutes Essen. In der Hollenacht sammelt sie alle Kinderseelen ein, die schon gegangen waren, ehe sie überhaupt geboren wurden. Es heißt, es sind die Seelchen all jener Kinder, die im kommenden Jahr neu geboren werden. Eine anstrengende Aufgabe, die natürlich einer ordentlichen Stärkung bedarf.

Möchtest du also den Segen, den Schutz und das Glück der Holle erhalten, so stelle ihr Gaben hinaus. Hast du einen Garten mit einem Tisch, so kannst du ein weißes Tischtuch ausbreiten und eine Kerze aufstellen – gerne auch in einem Glas oder einer Laterne, damit nichts passiert. Fehlt am nächsten Tag etwas von diesem Essen, so hat sie dich besucht und ihr Segen ist dir gewiss.

Bleiben wir noch einen kurzen Moment in Tirol. Wie in allen anderen Rauhnächten darf an diesem Tag nicht gearbeitet werden, vor allem die Spinnräder haben still zu stehen. Tat man es doch, so hieß es „Die Perchtl nistet sich ein“. Sie verdarb den Flachs oder zerstörte die Arbeit. Die Tiroler wissen auch, dass die Perchtl die Faulen nicht mag, die egoistischen Menschen und auch die allzu Vorwitzigen nicht. Sie kriegen der Perchtl’s Hackl ins Bein oder werden durch den Hauch ihres Atems geblendet.

Der nächste Tag wird dann wieder zum Reinemachen genutzt. Die Wäsche wird wieder gewaschen, die Bude aufgeräumt und der Alltag kehrt zurück. Alles bekommt nun eine neue, eine frische Energie. Das freut auch die Holle, denn aller Müßiggang muss auch einmal ein Ende haben.

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Was kannst du nun konkret in der Hollenacht für dich tun?

Den Tag kannst du nutzen, um die Rauhnächte noch einmal Revue passieren zu lassen. Es ist so viel geschehen, da verlieren wir schnell das ein oder andere aus dem Blick. Welche Träume haben dich begleitet, hast du alles notiert? Hast du besondere Beobachtungen gemacht? Wie haben sich die Tage und Nächte angefühlt?

Aus dem Prozess der Rauhnächte sollen wir gestärkt hervorgehen, frei von alten Anhaftungen und mit neuer, unverbrauchter Energie. Im Idealfall haben wir vergeben, Wunden erkannt und sind bereit sie heilen zu lassen oder sie konnten vielleicht schon Heilung finden. Oder wir auch endlich einmal losgelassen, was für die Gegenwart schon lange nicht mehr wichtig ist.

Spürst du in dieser letzten Rauhnacht (egal ob du mit der Wintersonnenwende begonnen hast oder nicht, nimm sie dann als 13. Rauhnacht hinzu) noch irgendwo ein akutes Zwicken und Zwacken, etwas das dir wirklich noch Unbehagen bereitet, so gehe da noch einmal hinein. Schaue es dir an, schreibe es auf und verbrenne es im Feuer. Lass los.

Zwei Dinge dazu:

  1. Nicht alles was sich negativ anfühlt, ist auch wirklich negativ. Es gibt viele Prozesse, die für unsere Entwicklung unumgänglich sind, wir aber nicht anschauen wollen. Prüfe dies also genau. Wo kommt der Schmerz her – weil du Angst hast vor den Konsequenzen, wenn du etwas änderst oder weil da wirklich etwas ganz gehörig schief läuft? Ist der Schmerz eigentlich gut für dich, dann suche einen Weg ihn zu integrieren und umzuwandeln.
  2. Ich meine nicht, dass wir in den Rauhnächten all unseren Schmerz lösen können! Bitte nicht falsch verstehen. Was wir in vielen Jahren an Trauma und Schmerz aufgebaut haben, weil wir tief (und oft auch immer wieder) verletzt wurden, das löst sich selten in 12 Tagen und Nächten. Das braucht Zeit, Geduld und wirklich Aufarbeitung. Also hier geht es nur um die Dinge, die wirklich machbar sind.

Also Schritt eins des Tages: Schließe die rückliegenden Rauhnächte ab.

Ist das erledigt, dann kannst du die Energien in deinem Zuhause erneuern. Es ist Zeit für Frische, für neue und unverbrauchte Energie. Vor allem nach intensiven Rauhnächten mit viel Schattenarbeit ist es wichtig, all diese energetischen Schwaden wieder loszuwerden.

Räuchere das Haus und wenn du Zeit und Muse hast, auch Hof und Stall. Du kannst auf die Harze der Könige zurückgreifen: Myrrhe und Weihrauch. Du kannst aber auch sehr gut Beifuß nehmen, Wacholder, Thymian, Fichtenharz oder auch beispielsweise Lorbeer, was wir meistens eh zu Hause haben.

Um den positiven Energien einen Schubs in die richtige Richtung zu geben, kannst du anschließend  beispielsweise mit Mariengras, Rosenblüten, Lavendel oder auch der Alantwurzel, dem Johanniskraut oder Mädesüss räuchern. Du kannst alles nutzen, was deinen Sinnen gut tut.

Bist du fertig, so spüle selbst gerne deinen eigenen Kopf frei. Stecke dir ein paar Gaben für die Naturwesen in die Tasche (Körner, Nüsse, Obststückchen, …) und raus mit dir in die Natur.

Hast du Kinder, so nimm sie mit. Schaut, ob ihr auf euren Wegen immergrüne Zweige findet. Um diese Zeit ist das eigentlich kein Problem. Oft liegen auch schon die meist noch sehr guten Weihnachtsbäume vor den Türen, in denen noch viel Leben steckt, wo ihr euch einen Zweig nehmen könnt. Fühlt sich der Baum komisch an, dann sucht einen anderen – also immer auf die Energien achten, nicht dass der arme Baum ein sehr anstrengendes Familien-Weihnachten hinter sich hat.

Erkläre dem Kind unterwegs, dass heute die Nacht der Holle ist. Erzähle die alten Geschichten und das sie heute Nacht durch die Lüfte fliegt. Frau Holle liebt Kinder und mit diesem immergrünen Zweig kannst du sie gut an diesen alten Brauch heranführen. In diesen Zweig kannst du am Abend, wenn das Kind schläft mit einem roten Band ein paar Leckereien einbinden. Vielleicht nicht unbedingt die bunt verpackten Markensachen aus dem Supermarkt, sondern eher so etwa drei so kleine Plätzchen oder Lebkuchen, die eh schon oft dieses Loch in der Mitte haben.

Es soll also wirklich nur ein kleines Geschenk der Holle an die Kleinen sein, kein weiterer Tag, der den übermäßigen Konsum fördert. Eine kleine Geste ist wirklich genug.

Mit Einbruch der Dämmerung

Wird es dann dunkel, so kannst du an diesem Tag auch wunderbar all deine Ritualgegenstände reinigen, weihen und segnen. Ich habe dazu eine Anleitung geschrieben: Heilsteine: Entladen, Reinigen und Aufladen: So gehts!

Gehe dann in deinen Abend hinein. Zünde gerne Kerzen an. Ich arbeite an diesem Tag mit mindestens vier Kerzen. In der Mitte nutze ich eine goldene Kerze, da ich diese Nacht ganz intensiv mit der Farbe Gold verbinde, aber dazu gleich nochmal. Um sie herum zünde ich eine schwarze, eine weiße und eine rote Kerze an – für den Dreieraspekt der Muttergöttin.

Zünde ich im Raum verteilt weitere Kerzen an, so nutze ich persönlich weiße Kerze oder Kerzen aus Bienenwachs.

Meist räuchere ich dann Beifuß mit einem Harz vermischt: Kiefer, Weihrauch oder auch Myrrhe.

Du kannst dich dann mit der Göttin verbinden. Gehe in die Stille, versuche ihre Kraft zu spüren, nimm die Verbindung auf. Du kannst der Göttin auch Fragen stellen und auf ihre Botschaften und Antworten lauschen. Sie zeigen sich auch gerne später in den Träumen.

Öffne dein Herz der göttlichen Kraft und bedanke dich auch bei ihr. Für ihre Begleitung, vor allem jetzt in dieser Dunkelzeit, in den Rauhnächten – danke für ihren Schutz und ihren Beistand.

Binde dich an ihre Kraft in den Füßen, im Boden an. Nimm die ganze Kraft der Mutter Erde in dir auf. Fühlst du dich von der Energie gefüllt und warm eingehüllt, so öffne deinen Geist nach oben. Visualisiere dabei gerne ein goldenes Licht, wie die Kraft der Sonne.

In der Erde findest du auch die Kraft des Drachens. In vielen alten Mythen bewacht er dort das Gold, die in die Erde gesickerte Sonnenkraft oder wie die Vorfahren es nannten, das geronnene Sonnenlicht. Von diesem Gold nährt der Drache sein inneres Feuer. Wie die Sonne ist das Gold das reine Licht.

Wie die Sonne sich neu erhebt, kannst du diesen inneren Drachen aufsteigen lassen, damit der Glanz des Goldes dich umhüllt und darüber hinaus in die Weiten des Kosmos strahlt. In der Alchemie, so ist zu lesen, wurde versucht aus unedlen Stoffen wie Blei das pure Gold herzustellen. Ging es ihnen jedoch wirklich darum?

Nicht die Stoffe, die vor dem Alchemisten liegen wandeln sich, sondern es ist der Alchimist selbst, dem Wandung widerfährt. Er geht mutig durch seine Prozesse und erstrahlt am Ende wie das Gold. Ein Weg der puren Transformation. Wie auch der Apfel trägt das Gold das ewige Leben in sich. Das goldene Sonnenlicht schenkt uns neben seinem Glanz auch Wärme und Nahrung. Mit Sonne im Herzen lebt es sich leichter.

Über unserem Scheitel sitzt die goldene Power, das Goldene Chakra, das Kronenchakra – die Anbindung an die göttliche Kraft. Du kannst dich an diese Kräfte anbinden, lasse dein goldenes Licht leuchten und hoch hinaus strahlen und danke für die göttliche Kraft und Führung in deinem Leben. Öffne deinen Geist für all das Neue, was nun kommen darf.

Am Rande, weil es mir in dem Zusammenhang gerade einfällt: In der Hollenacht werden auch Hüte und andere Kopfbedeckungen geräuchert, um eben jene Klarheit im Kopf zu erhalten.

Schreitet die Nacht voran, so lasse dich in die neue Kraft voller Vertrauen hineinfallen. Ich töne, tanze, trommle dann gerne. Heiße das Jahr willkommen und wenn es die Gegebenheiten zulassen, dann wage ich den Perchtensprung und sei es nur über eine kleine Kerze. Symbolisch verbrennt dieser Sprung alles Alte und öffnet den Raum für das Neue.

Um Mitternacht kannst du dann noch zweierlei tun:

  1. Du besuchst eine Quelle. Es heißt, Quellwasser um Mitternacht in der Hollenacht geschöpft, trägt große Kräfte in sich, die zur Heilung, Segnung oder auch Weihung genutzt werden können.
  2. Du öffnest um Mitternacht alle Türen und Fenster und lässt ordentlich den Wind hindurch fegen. Dies reißt alles mit sich fort, was gerne noch gehen darf. Das Haus ist neu ausgerichtet und mit dir bereit für alles, was da so kommen mag.

Gehst du dann schlafen, so bitte darum, dich an deine Träume zu erinnern, denn diese, so heißt es, werden sich bestimmt erfüllen.

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Du möchtest noch mehr über Frau Holle erfahren? Schaue doch gerne einmal in mein Youtube Video, wo ich das Kapitel aus meinem Buch „Der alte Pfad und die Rauhnächte“ vorlesen. Frau Holle – Die Göttin im Holunder

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… und was hat die Holle eigentlich mit dem Dreikönigstag zu tun?

Wer sind drei Bethen? Die heiligen Jungfrauen?

Oder noch früher die Saligen, die wilden Frauen?


Titelbild: Frau Holle – Ölgemälde auf Leinwand 50×70 – von Mauro Breda – mauro.breda@yahoo.it