Der Krebs liegt eingebettet zwischen den Tierkreiszeichen Zwilling und Löwe. Wir alle kennen dieses gepanzerte Wesen, das gerne einmal den Rückwärtsgang einlegt und sein Inneres unter einer dicken Schicht verbirgt.

Der Krebs ist das Tierkreiszeichen, welches den kalendarischen Sommer einleitet und die Feuer der Sonnenwende erleuchten lässt. Es ist eine Zeit der Besinnung, der Rituale, aber auch der Ekstase, des Tanzes, des Lichts und der Fülle. Es ist das tief verbundene Pendant zur Wintersonnenwende. Ungeschönt ausgedrückt, beginnt mit diesem Sommertag die Sonne zu sterben, sie zieht sich also zurück, wie der Krebs in seinen Panzer. Zur Wintersonnenwende dann erhebt sie sich neu aus dem kosmischen Schoß. Sie erlebt ihre Wiedergeburt. Dann ist es der Schütze, der seinen Pfeil gen Himmel schießt und die erwachende Sonnenkraft auf die Reise bringt.

Die Kraft des vorherigen Tierkreiszeichens Zwilling, wirkt von innen nach außen. Wir suchen den Kontakt, sind neugierig auf das Leben und die Umwelt, können federleicht kommunizieren. Es ist eine Zeit der tanzenden Gedanken, mitunter der Zerrissenheit und Dualität, aber immer kreativ auf der Suche. Ideen werden auf den Weg gebracht.

Nun, in der Zeit des Krebses, werden all diese Gedanken vertieft, durchlebt, weitergedacht, angereichert. Sie ziehen uns in unsere Tiefe. Krebskräfte wirken von außen nach innen. Im Positiven stärkt die Fülle im Außen das Innere, im Negativen dörrt eine äußere Leere aus und lässt das Innere welken. All die Ideen, die sich zuvor im Zwilling zeigten, ziehen sich also nun in das Innere des Krebses zurück. Einsiedlerkrebs ist durchaus passend. Alle Gedanken gedeihen in der Stille und erstrahlen alsbald im Licht des Löwen.

Nutzen wir den Neumond im Krebs für diesen Prozess. Wie zu jedem Schwarzmond darf nun Großartiges geboren werden.

At the end of the crooked path,
All bent and muddied with age,
I see at the ancient crossroads,
She, the moonlit sage.
She is three in one and one as three,
Maiden, mother, crone,
Forever daughter, mother, sister.
Forever and always alone.
Protect me oh favored of Zeus the father,
Oh ancient witch and seer,
Flame your torch and light the way,
Through the wheel of turning year.

Am Ende des krummen Weges,
Alles verbogen und schlammig vom Alter,
sehe ich an der alten Kreuzung,
Sie, die mondbeschienene Weise.
Sie ist drei in einem und eins wie drei,
Jungfrau, Mutter, alte Frau,
Für immer Tochter, Mutter, Schwester.
Für immer und immer allein.
Beschütze mich, oh Gunst des Zeus, des Vaters,
Oh alte Hexe und Seherin,
Entzünde deine Fackel und erleuchte den Weg,
Durch das Rad des sich drehenden Jahres.

Ode to my Goddess by Irae, Strophe 1

Hexe hält die Eins Suche die Göttin Hekate

Alle Mondphasen lassen sich besonderen Göttinnen zuordnen. Zum Vollmond lässt sich beispielsweise die Mond- und Jagdgöttin Diana oder das griechische Pendant, die Göttin Artemis, wunderbar anrufen. Die Zeit des abnehmenden Mondes aber, mit ihrem Höhepunkt zum Neumond, verkörpert kaum eine andere Gottheit intensiver als die griechische Hekate.

Sie ist die weise Alte, die Unerbittliche, die Dunkle. Sie ist eine Göttin der Orakel, der Magie und natürlich der Hexen. Ihr Ursprung wird im kleinasiatischen Raum vermutet, wo der Wortstamm Hekat für eine Magna-Mater Göttin zu finden ist, also eine große Mutter, eine wahre Urgöttin. Diese Göttin wurde in die griechische Religion integriert und – zumindest wurde bisher nichts gegenteiliges gefunden – auch erst in der griechischen Mythologie kamen die magischen Zauberkräfte hinzu.

Sie ist eine Wächterin der Schwellen, eine Göttin des Übergangs und kann uns zu diesem, in die Tiefe führenden Neumond, hilfreich zur Seite stehen.

Nimm also all deinen Mut zusammen, gehe hinaus in die Natur und suche Hekate. Du findest sie in den dunkelsten Ecken. In düsteren Büschen, zwischen Bäumen und Dornengestrüpp. Du spürst dein Herz schlagen. Sie fordert deine Angst heraus, sie sticht in die Tiefen deines Seins. Fühlst du sie, so stelle dich dieser Angst. Bekämpfe sie nicht, sie ist nicht dein Feind. Ihre Kräfte sind stark, herausfordernd und teils sehr verschleiert. Hekate ist wie sie nun eben ist. Achte und respektiere ihr Sein und sie wird sich nicht gegen dich stellen.

Traust du dich nicht in die dunklen Wälder oder gibt es auch einfach nicht die Möglichkeit dazu, dann kannst du Hekate zu Hause anrufen. Nutze dafür gerne einen Schutzkreis, in dem sich dann deine wirkende Energie konzentrieren kann und du zugleich unerwünschte Kräfte draußen hältst.

Der Schutzkreis – Eine Anleitung aus dem Einmaleins der Magie

Werde dir in deinem Ritual bewusst, dass du nur eine scheinbare Form bist, ein fließendes, durchscheinendes Wesen, eine Bewegung von Teilchen, eine Ansammlung aus der Energie deines eigenen Bewusstseins. Lies dazu auch gerne folgenden Artikel: Finde deine kosmische Energie und sei mehr als nur Körper

Lasse die Angst durch dich hindurch fließen. Halte dich nicht an ihr fest. Lasse sie einfach durch dein Wesen fließen und akzeptiere sie in all ihren Erscheinungen. Gelingt dir dies, weicht sie einer absoluten Klarheit und zieht sich zurück. Es stärkt dich, schenkt dir Bewusstsein, Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten und den Mut, all die Wege zu gehen, die du nicht für möglich gehalten hast. Vielleicht durchströmt dich dabei das bewusste Erkennen deines Seelenplanes.

Tanze mit der Göttin Hekate. Dreht euch zusammen im Kreise, schwingt und singt miteinander. Lege dich auf den Boden und brumme, raune, singe mit dem Wesen der Erde. Sei einfach vollkommen gegenwärtig. Erhebe die Nacht zu deinem Freund. Zum Abschied freut sich Hekate über deinen Dank, erweise ihr diese Ehre.

Sorceress and virgin mother,
Protect me on your path,
From the prejudice of the small of mind,[…] Teach me secrets of the wilds of nature,
And the magic you command,
Send forth your hounds against all evils,
At your crossroads I stand.
Goddess of earth, the sea and sky,
The moon and magic and spirit,
Your voice is but an ancient whisper,
But I will always hear it.

Zauberin und jungfräuliche Mutter,
beschütze mich auf deinem Weg,
vor den Vorurteilen der Kleingeister,[…] Lehre mich die Geheimnisse der wilden Natur,
Und die Magie, die du beherrschst,
Schicke deine Hunde gegen alle Übel aus,
An deinem Scheideweg stehe ich.
Göttin der Erde, des Meeres und des Himmels,
des Mondes, der Magie und des Geistes,
Deine Stimme ist nur ein altes Flüstern,
aber ich werde sie immer hören.

Ode to my Goddess by Irae, Strophe 3

Hexe hält die Zwei

Schutzmobile aus Mond- und Sonnenkraft

Urvölker (Natives) vor allem in Amerika, aber auch die Kelten haben sie schon gefertigt – Schutzmobiles für die Gesundung von Körper, Geist und Seele.

Du brauchst dafür zwei kleine Holzräder, idealerweise eines mit 8 und eines mit 13 Speichen. Sie können leicht selbst gebunden werden. Nimm dazu biegsames Holz wie die Weide und binde sie zu einem Kreis, indem du die Enden zusammenführst und mit einem Band oder Faden fest umwickelst. Lege dann die Speichen auf das Rad und wickle auch diese an der Stelle fest, wo sie den Kreis berühren. Am Ende kannst du sie noch in der Mitte, wo sie sich kreuzen, miteinander verbinden.

Hast du ein Sonnen- und ein Mondrad gebaut, so suche Gegenstände, die für Sonne und Mond stehen. Du brauchst 8 Dinge für die Sonne, 13 für den Mond.

Sonnen-Beispiele:

Mond-Beispiele:

  • silberne Anhänger
  • Pentagramm
  • Schlange
  • Eule
  • Mondsichel
  • Pflanzen wie zum Beispiel die Nachtkerze, welche erst mit Sonnenuntergang zu blühen beginnt
  • Schnecken

Befestige all diese Gegenstände an deinen Rädern und fertig ist dein Schutz aus Sonnen- und Mondenergie.

Du kannst sie auch einzeln nutzen. Das Sonnenrad hilft vor allem bei allen störenden Feldern, die aus dem Außen kommen. Zum Beispiel, wenn du durch zu viel Stress (in der Arbeit) vollkommen ausgebrannt bist. Der Mond unterstützt innere Prozesse wie psychische Leiden, aber ebenso deine spirituelle Entwicklung, Kreativität und Bewusstwerdung.

Hexe hält die Drei

Tanz dein Leben!

Dieses Ritual eignet sich hervorragend für einen Frauenkreis. Es ist ein sehr altes Ritual und der Mondgöttin Diana/Artemis geweiht. Männer waren bei diesem Ritual nicht zugelassen, einzig und allein die Kraft der Frauen und ihre tiefe Verbundenheit mit den Mond-Energien standen im Mittelpunkt.

Sucht einen Platz, der für ein Feuer geeignet ist und zieht einen Kreis, in dessen Mitte die Flammen auflodern dürfen. Schmückt euch mit Materialien aus der Natur. Bindet Blumenkränze für das Haar und / oder den Hals. Bastelt einen Rock aus Schilf, bemalt das Gesicht mit Kohle oder Lehm. Seid kreativ und schöpferisch. Inspiriert euch gegenseitig, unterstützt euch.

Sorgt für Speis und Trank. Holt eure Trommeln, Flöten, Kastagnetten, Maultrommeln, Triangel oder was auch immer Töne erzeugt.

Asana Kind StellungBildet einen Kreis und kauert euch so tief ihr könnt auf den Boden. Die Asana-Stellung des Kindes bietet sich an. Spürt die Erde, kommt zur Ruhe. Tief brummende Geräusche stärken die Bindung. Ihr könnt auch summen oder raunen. Atmet die Kraft der Erde ein und in die Erde hinein.

Lasst euch einfach treiben, der Gesang darf anschwellen, was meist von selbst geschieht. Je tiefer die Verbindung aufgebaut wird, desto freier seid ihr in eurem Tun. Richtet euch langsam auf. Zuerst nur den Oberkörper, so dass ihr auf dem Boden sitzt. Fahrt immer weiter mit eurem Gesang fort. Wiegt gerne den Oberkörper im Kreis, lasst ihn schwingen und in Trance fallen.

Kommt der Drang, sich aufrichten zu wollen, so gib nach. Richtet euch auf, jede in ihrem Rhythmus. Seid wild, frei und schamlos. Singt, tanzt, dreht euch im Kreis, ahmt den Ruf einer Eule nach, trommelt, flötet, lacht, weint, springt … Tut, was immer euch in den Sinn kommt, bis die Beine müde werden.

Findet euch wieder im Kreis zusammen und haltet euch, wenn ihr das gerne möchtet, an den Händen. Schließt somit den Kreis, verbindet eure Kräfte. Dreht euch gemeinsam langsam im Kreis, gerne drei Runden linksläufig, drei Runden rechtsläufig. Löst die Hände voneinander, nehmt euch in die Arme und genießt die tiefe Befriedigung der Gemeinschaft.

Macht hernach was immer euch beliebt. Trinkt, esst, redet, seid zart miteinander … seid einfach frei.


Ode to my Goddess by Irae