Wir sind auf dieser Erde, um unserem eigenen Seelenplan zu folgen. Nun, das ist ja schön und gut, aber zumeist leichter gesagt als getan. Es beginnt schon mit der Hürde, dass wir erst einmal darauf vertrauen dürfen, dass es solch einen Seelenplan überhaupt gibt.

Was aber ist so ein Seelenplan?

Bevor die Seele inkarniert, entscheidet sie sich bewusst für einen Pfad, dem sie im jeweiligen Leben folgen möchte. So heißt es. Ich würde jedoch noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass wir dem Ruf unserer Ursprungsseele folgen, in all unseren Inkarnationen. Ist die Seele zu einem Heiler berufen, so wird sie in jedem Leben auf dessen Spuren wandeln, beispielsweise.

Ich denke nicht, dass es der eigentliche Seelenplan ist, den wir vor einer erneuten Inkarnation festlegen. Vielmehr spüre ich, dass wir bestimmen, welchen Erfahrungen wir begegnen möchten. Der Seelenplan ist stets derselbe, aber die Umstände, unter welchem wir ihn ausleben, wandelt sich stetig. Bis wir das Leben, seine lichtvollen und seine schattigen Seiten wirklich tief verstanden haben.

Es ist ein wenig so, als sei unsere Seele ein Muskel, den wir trainieren. Die Seele selbst ist rein, aber es dürstet sie nach Erfahrungen. Was bedeutet es mutig zu sein? Was bedeutet es zu lieben? Wie schmeckt die Angst, die Trauer, die Wut und Verzweiflung? Was bedeutet es, zu vergeben? Die Seele lernt. Sie lernt das Leben zu verstehen in all seinen Facetten.

Kehren wir noch einmal zu der Seele zurück, die zum Heiler berufen ist. So wird die Seele in jedem Leben auf den Spuren des Heilers wandeln, schrieb ich. Das bedeutet nicht, dass diese Seele in jedem Leben auch wirklich ein Heiler ist. Eine Seele, die wirklich berufen ist zu heilen, muss zum Beispiel auch die Krankheit kennen. So wird sie eines oder mehrere Leben vermutlich auf der anderen Seite stehen und der Heilung bedürfen. Sie wird den Tod kennenlernen müssen. Den Schmerz erfahren, wie es ist, nicht heilen zu können.

Die Seele kann den Weg einer Kräuterfrau gehen, um das Wissen über die Heilkraft der Pflanzen zu erlangen, ohne jedoch tatsächlich Heilerin zu sein. Es gibt zahllose Varianten wie solch ein Leben geführt werden kann und wie es trotz allem dem wahren Kern der Heilung dient.

Der Seelenplan ist also der Weg, den wir gehen, weil unsere Seele dazu berufen ist. So ist unser Seelenplan eng an unsere eigene Berufung geknüpft, die weit mehr ist, als das, was wir wirklich in einem Beruf ausüben. Die Berufung ist der Ruf der Seele, dem wir folgen können und dies idealerweise auch im Beruf.

Den Ruf der Seele spüren - Seelenplan

Der Seelenplan und die Berufung

Eine Frau fragte mich: „Wie kann ich meine Berufung finden und ausüben?“ Diesen Artikel schreibe ich, um aus meinem Verständnis heraus, diese Frage so gut wie möglich zu beantworten. Ich hoffe, es ist mir in der Einleitung gelungen, zu zeigen, dass die Berufung nicht zwangsläufig mit unserem Beruf verbunden ist.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus und durch viele andere Stimmen weiß ich jedoch, dass die Zusammenführung von Beruf und Berufung den eigenen Seelenplan hörbar aufatmen lässt. Es ist oftmals kein leichter Weg, aber ein sehr erfüllender. Solltest du in deinem Beruf unglücklich sein, so denke doch einmal darüber nach, ob es nicht an der Zeit ist, dem Ruf der eigenen Seele zu lauschen und auch auf diesem Gebiet in die eigene Berufung zu kommen.

Kein Mensch ist glücklich, der im Beruf unglücklich ist.

Ziehen wir von unserer Woche einmal all jene Zeit ab, die wir schlafend verbringen, so stecken wir verdammt viel Zeit in unsere Arbeitswelt. Ausgehend von einem normalem Schlafrhythmus und einem Acht-Stunden-Tag verbringen wir wöchentlich 40 Stunden in der Arbeit und haben etwa 72 Stunden zur freien Verfügung. Von letzteren Stunden müssen wir allerdings noch jede Menge abziehen – den Weg zur Arbeit und zurück, Einkäufe erledigen, Kinder versorgen, Haushalt führen, und und und …

Wir können es drehen und wenden wie wir wollen: So wie wir arbeiten und die Gefühle, welche die Arbeit in uns auslösen – beides wirkt sich ganz entscheidend auf unser gesamtes Leben aus. Bist du also mit deiner beruflichen Situation unglücklich, so finde neue Wege, damit du insgesamt ein erfüllteres Leben führen kannst.

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Die eigene Berufung finden

Ich möchte allen Überlegungen eine ganz entscheidende Frage voranstellen:

Was brauchst du wirklich zum Leben?

Im Moment quillt das Netz über von Coaches und Lebensberatern, die den Eindruck vermitteln, dass es im Grunde ganz einfach ist, der Berufung zu folgen. Doch nicht nur das, nebenbei kann damit auch jede Menge Geld verdient werden. Das Netz platzt aus allen Nähten mit Coaches, die Coaches ausbilden und dafür verdammt viel Geld verlangen.

Der Bauernfang hat ein schier unermüdliches Potential auf willige Opfer zu treffen. Die Verunsicherung in der Gesellschaft ist groß. Die Menschen spüren die Angst des Kollektivs und suchen einen Ausweg aus dem eigenen Lebensdilemma. Schnell wird da nach Versprechungen gegriffen und verzweifelt der letzte Groschen geopfert.

Eine derzeit richtig gute Maschinerie, die da in Gang gesetzt wird. Abgesehen davon, dass da irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht sein wird (denn wieviele Coaches braucht die Welt?), werden nur allzu oft die Sorgen der Betroffenen ganz geschickt angesprochen und ausgenutzt.

Es ist wirklich wichtig, über diese eine Frage gründlich nachzudenken: Was brauchst du wirklich zum Leben?

Es wird einzelnen Personen gelingen, mit dieser Methode wirklich finanziell reich zu werden – keine Frage! Nur möchten wir wirklich Teil eines solchen Systems sein, dass Menschen das Geld aus der Tasche zieht, weil sie vor lauter Verzweiflung nicht mehr wissen, was sie tun sollen und nach jedem Strohhalm greifen. Ist das in unserem Seelenplan so vorgesehen?

Selten nur sprechen diese Werbungen zudem die wirklich wichtigen Werte an – den tiefen Wunsch Menschen zu helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, dem Einzelnen zu helfen, wieder besser im Leben zurecht zu kommen. Die Art von Werte meine ich. Aber nein, meist locken sie mit dem Versprechen, endlich sorgenfrei leben zu können. Mehr Geld einzunehmen, als wir es uns vorstellen können. Und die Leute folgen dem Ruf, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln.

Was brauchst du wirklich zum Leben? Ist es materieller Reichtum? Die größere Wohnung, das Haus mit Garten? Das neueste Auto oder ein fetter Urlaub pro Quartal? Glaub mir, wenn du in deinem Leben unglücklich bist, dann werden dich diese Dinge nicht glücklicher machen.

„Möchtest auch du wissen, wie du in einem Monat fünfstellige Beträge verdienen kannst, so buche noch heute meinen neuesten Onlinekurs.“ Ich kann es nicht mehr hören. Wirklich nicht.

Ich brauche keine Villa, keine immer wiederkehrenden fünfstelligen Beträge auf dem Konto, kein schnelles Auto und so weiter.

Wie glücklich ich bin, hängt nicht von einer Villa oder einer 50qm Wohnung ab. Wie glücklich ich bin, hängt davon ab, wie erfüllt mein Leben ist. Und mit Fülle meine ich Werte wie Liebe, Vertrauen, Ehrlichkeit, Freundschaften, Familie, Zusammenhalt. Ich möchte das Leben spüren. Das wirkliche Leben, nicht die äußeren Verlockungen. Und ich brauche wirklich recht wenig materielle Dinge, damit ich glücklich bin.

Überlegen wir also immer gut, was wir wirklich wollen. Das führt uns auch viel näher an unseren Lebenspfad, als das Streben nach Statussymbolen.

Also halten wir fest: Mach deine Berufung nicht von materiellen Werten abhängig, sondern schau, was du wirklich tief in dir benötigst, um glücklich zu sein.

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Den Seelenplan finden, aber warum überhaupt?

Ich habe noch eine zweite Frage:

WARUM?

Warum möchtest du eigentlich genau das Erreichen, was du deine Berufung nennst? Warum möchtest du überhaupt deine Berufung finden?

Diese Fragen führen dich ganz nah an den Kern deiner eigenen Berufung und nicht selten auch mitten hinein in deinen Seelenplan.

Dieses WARUM ist ganz häufig dazu gedacht, einen Mangel in uns auszugleichen. Wir müssen also zu jenen Orten in uns reisen, die noch ganz laut nach Heilung schreien, denn dort liegt die Quelle all unserer Mangel-Erfahrungen. Wir möchten unsere Berufung finden, weil wir ganz, weil wir heil werden wollen, weil dieses Puzzleteil einfach fehlt.

Erinnere dich an den Anfang des Artikels, als ich davon sprach, dass ein Heiler auch die Krankheit kennenlernen muss. Das WARUM finden wir ganz oft in unseren eigenen Wunden, den eigenen Verletzungen. Schaue dir deine Schmerzen an, die dunklen Schatten, all jene Erlebnisse, dir dich so sehr verletzt haben, dass du sie wirklich kein zweites Mal erleben magst.

Ist dir selbst klar, was du nicht möchtest, dann erkennst du gleichzeitig, was du wirklich möchtest. Und das, was du wirklich möchtest, ist ganz oft der Seelenplan, der dich ruft.  Das ist auch der Grund, warum so viele Psychologen zum Beispiel ganz oft selbst einen langen Leidensweg hinter sich haben.

In meinem eigenen Leben war mein größter Schmerz sehr lange, dass ich mich wertlos fühlte. Es gab viele Verletzungen, die ich ertragen musste, manchmal physisch, meistens psychisch. All diese Verletzungen hatten sehr unterschiedliche Gesichter und doch führten sie bei mir immer wieder zu einem großen Schmerzpunkt, der alle Verletzungen in sich vereinte: Ich fühlte mich wertlos.

Es war ein langer Weg, bis ich das überhaupt zugeben konnte und ein noch längerer Weg, bis ich merkte, dass in dieser tiefen Wunde mein eigener Seelenplan verborgen liegt. Ich habe meinen eigenen Wert gefunden und all meine Arbeit ist darauf ausgerichtet, anderen Menschen zu helfen, damit sie ihren eigenen Wert erkennen und leben.

Und wie all die verschiedenen Verletzungen zu der Quelle führten „wertlos zu sein“, so führen all meine verschiedenen Arbeitsmethoden und Wege auch immer wieder zu einem gemeinsamen Nenner „den Menschen zu helfen, damit sie ihren Wert erkennen„.

Es spielt keine Rolle, ob ich dabei auf den Pfaden der Magie wandle oder Artikel zur Selbsthilfe schreibe – es ist immer das gleiche Ziel. Das Medium, dass ich dazu nutze, ist das geschriebene Wort, denn da bin ich zu Hause, da kenne ich mich aus.

Meine Seele hat das schon ganz geschickt eingefädelt. Vor vielen Jahren begann ich für andere Menschen zu schreiben. Im Grunde war dies meine Art, um mit Menschen irgendwie in Verbindung zu kommen. Ich lernte schnell, dass ich durch meine Arbeit gesehen wurde, das mein eigener Wert mit jeder positiven Rückmeldung gesundete. Ich hatte mich mit meiner Arbeit auf den Weg der Heilung begeben, ohne dass mir dies wirklich bewusst war.

Und so stand zu Beginn dieser Arbeit viel mehr im Vordergrund, dass ich mich selbst gut fühlte, weil ich anderen Menschen helfen konnte. Es gab mir ein wunderbares Gefühl, eine Bestätigung. Es hat geholfen, mich wieder aufzurichten. Die Rückmeldungen spiegelten mir, dass ich eben nicht wertlos bin.

Es dauerte ein wenig, bis mein Ego von diesem Gefühl loslassen konnte und ich noch viel tiefer bereit war, mich wirklich ganz und gar in diese Arbeit fallen zu lassen, sie als meinen Seelenplan zu erkennen, die Berufung dahinter zu hören.

Und erst dann blühte in mir der Wunsch so richtig auf, den Menschen zu helfen.

Zuvor habe ich in erster Linie mir selbst geholfen und es war ein sehr schöner Nebeneffekt, dass ich gleichzeitig auch den Anderen half – aber es war ursprünglich nicht der wahre Kern meiner Arbeit, auch wenn ich das damals wirklich glaubte.

Heute muss ich die Arbeit nicht mehr ausführen, um auch mir meinen Wert zu beweisen. Dies veränderte meine Arbeit, weil ich mein Gegenüber nicht mehr mit Samthandschuhen anfasse, sondern auch unangenehme Punkte anspreche und in Wunden steche. Dinge, die ich einst vermieden hätte, damit mein Wert nicht fällt. Ist der Mangel jedoch gestillt, der eigene Wert erkannt, dann braucht es dieser Bestätigung im Außen nicht mehr und das Handeln wird frei.

Also finde auf der Suche nach deiner eigenen Berufung dein WARUM.

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Beobachte dein eigenes Leben

Auf der Suche nach der eigenen Berufung solltest du immer in deinem eigenen Leben forschen, nicht den Pfaden eines Anderen folgen, weil er es vorgemacht hat und es bei ihm funktioniert. Finde deinen Seelenplan, deine Berufung.

Zwei Ausnahmen kannst du jedoch machen und gleichzeitig auch an diesem Punkt dieses kleine, große WARUM noch einmal auspacken.

  1. Schaue dir ganz genau an, welche Menschen dich zutiefst berühren und inspirieren.
  2. Sieh dir auch ganz genau jene Menschen an, die dich abstoßen und deren Nähe du nicht wünschst.

Schaue in beiden Fällen auf dein WARUM. Warum berührt dieser Mensch dich, was löst es in dir aus? Warum stößt ein bestimmter Mensch dich ab, was genau lehnst du an dieser Person ab? In beiden Fällen kommst du dem, was deine Seele wirklich braucht sehr nah und somit auch deinem eigenen Seelenplan, denn beides liegt immer sehr eng beieinander.

Aber Vorsicht, sei ehrlich mit dir. Nicht selten lehnen wir etwas in einem anderen Menschen ab, weil wir es auch in uns ablehnen. Da wir diese Schatten in uns aber nicht sehen wollen, stürzen wir uns auf den Menschen, welcher sie uns spiegelt. Beachte dies und sei radikal ehrlich und mutig. Es wird dir sehr helfen.

Eine andere Frage: Womit hast du dich schon als Kind beschäftigt?

Vielleicht hast du wie ich, schon immer ganz viel geschrieben und dich über das Wort ausgedrückt? Oder du bist dazu berufen, anderen etwas zu lehren und hast schon deinen ganzen Kuscheltiere deine Weisheiten erklärt. Vielleicht warst du von früh bis spät in den Wäldern unterwegs und deine Berufung ist es, die Natur zu schützen.

Unser Seelenplan zeigt sich von klein auf, wenn wir ganz genau hinschauen, dann können wir ihn ganz klar und deutlich sehen.

Schaue immer, was das Leben dich gelehrt hat, auf die harte oder die weiche Tour. Auch dort könnte deine Berufung lauern. Vielleicht warst du sehr krank und hast durch eine ganz bestimmt Ernährung geschafft, wieder ins Leben zurückzufinden. Es könnte dann deine Berufung sein, dieses Wissen an andere Menschen weiterzugeben, damit auch sie heilen können.

Beobachte dich und dein Leben. Welche Filme schaust du, was haben sie gemeinsam? Welche Bücher liest du? Was erweckt immer wieder deine Neugier? In welchen Bereichen des Lebens entwickelst du plötzlich mehr Antrieb, als normalerweise? Was möchtest du nicht aufgeben? Wofür brennst du wirklich?

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Deine Seele kennt den Plan

Deine Seele kennt ihre Berufung ganz genau. Leider wird sie uns nicht immer auf dem Silbertablett serviert, aber der Seelenplan umgibt uns im Grunde die ganze Zeit. Wir müssen nur die Augen öffnen und uns selbst gut beobachten. Es ist alles schon da, schaue genau hin. Folge dem Ruf des Herzens und lasse dich nicht von Sorgen abschrecken, die irgendwo in der Zukunft liegen.

Dem Seelenplan zu folgen ist nicht immer leicht. Wir müssen teilweise ziemliche Hürden in Kauf nehmen. Es kommen Ängste hoch, mit denen wir umgehen müssen – teils richtig fette Existenzängste. Wir müssen uns immer wieder selbst motivieren und ganz und gar die Verantwortung für unser Handeln übernehmen. Alles nicht einfach.

Schlagen wir einen Bogen zum Beginn des Artikels. Gelingt es dir, wirklich dem Pfad deine Seele zu folgen, deine Berufung zu leben, dann wirst du merken, wie wenig du eigentlich brauchst, um wirklich glücklich zu sein. Wir müssen dann nicht mehr den Mangel in uns füllen, indem wir unsere Statussymbole mehren. Das fällt dann alles weg, einfach weil du aus dir selbst heraus erfüllt und zufrieden sein wirst.

Folge also nicht dem Pfad der Angst oder des Zweifels – es ist für alles gesorgt. Öffne die Augen, schaue direkt in die Wünsche und Zeichen deine Seele. Folge ihrem Pfad und du wirst Reichtümer finden, die mit keinem Geld der Welt zu kaufen sind.

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Eine spezielle Ergänzung für die Hochsensiblen unter euch: Was Du als HSP bei der Wahl des Berufes beachten solltest