Warum habe ich eine Räucheranleitung für euch verfasst? Nun, mit der Magie des Feuer trat einst die magische Kraft des Räucherns in die Welt, aber sie wurde in der modernen Zeit mehr und mehr vernachlässigt. Jetzt besinnen sich immer mehr Menschen ihrer Wurzeln und kehren zu der Magie der Natur zurück.

Räucherwerk stellt das Verbindungsglied zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren her.

-Thomas Kinkele-

Die uralte Magie des Räucherns

Das Feuer ist von Anbeginn ein Bestandteil unserer Mutter Erde. Blitze schlugen ein, Waldbrände loderten durch die Lande. Die Urmenschen kannten die gewaltige Kraft des Feuers. Ihr Respekt muss ungeheuerlich groß gewesen sein und doch begann der Homo Erectus, der aufgerichtete Mensch, vermutlich vor etwa 1,8 Millionen Jahren das Feuer zu bändigen.

Forscher gehen davon aus, dass die Flammen oder die Glut bestehender Naturfeuer als Quelle für die eigene Feuerstelle genutzt wurde. Das Feuer wurde genährt und mit aller Sorgfalt am Leben erhalten. Es schenkte Wärme, gegartes Essen, Schutz und verbreitete seit jeher einen wohligen Geruch durch den Duft des aufsteigenden Rauches.

Mit der Zeit stellten die Urvölker fest, dass verschiedene Brennmaterialien nicht nur unterschiedliche Düfte hervorbringen, sondern und das ist noch viel wichtiger: Die eigene Stimmung und die Energie kann durch spezielle Räucherungen gezielt beeinflusst werden.

Das Räuchern gehörte in den Urkulturen zur alltäglichen Praxis. Es war ein fester und wichtiger Bestandteil des Lebens. Heute finden wir so langsam zu den verborgenen Schätzen der Räucherungen zurück.

Kräuter, spezielle Harze und Hölzer wurden dem Feuer übergeben. Mit der Zeit sammelte sich ein faszinierendes Wissen über die Kraft einzelner Räucherstoffe an, welches in großen Teilen bis heute erhalten ist.

Keltischer Knoten

Seit Jahrtausenden also wurde in allen Hochkulturen der Welt geräuchert. Es konnte nachgewiesen werden, dass bereits in der Steinzeit Räucherzeremonien auf Altären abgehalten wurden.

Die Römer schickten mit dem aufsteigenden Rauch Botschaften an die Götter. Sie sollten mit den Essenzen des Rauches geehrt werden.

In Ägypten wurde in den Gräbern der Pharaonen Räuchergefäße und Harze gefunden.

Die Native Americans räucherten ebenfalls sehr intensiv, die bekannteste Form dürfte noch heute das Räuchern mit Hilfe gedrehter Zigarren oder Pfeifen sein.

In unseren Breitengraden war die Nutzung von Räucherkegeln aus dem Erzgebirge äußerst beliebt. Wir finden sie noch heute auf jedem Wintermarkt.

Hinduiten, Buddhisten, Jeremiten, Beduinen sowie zahlreiche Stammesvölker – Sie alle nutzen die magische Energie des Räucherns. Für Rituale, Meditationen, Jahreskreisfeste, Hochzeiten, Geburten, Taufen, Hausreinigungen oder einfach auch nur zur sanften Parfümierung der Räumlichkeiten.

Räucherungen haben die Kraft unseren Geist und unseren Körper zu beeinflussen und wirklich jeder Einzelne von uns kann sich dieses uralte Wissen zu Nutze machen.

Räucherung mit Kohle und Räucherschale

Räuchern mit WeihnrauchFür das Räuchern mit Kohle benötigst du:

  • eine feuerfeste Räucherschale,
  • Räucherkohle,
  • Räuchersand,
  • idealerweise eine Räucherfeder zum Verteilen der Raucharomen,
  • einen Mörser zum Zerkleinern der Harze,
  • ein Messer zum Zerkleinern von Hölzern und Wurzeln,
  • eine Kohlenzange
  • Räucherbesteck (Räucherlöffel) zur Entnahme des Rauchwerks

Diese Räucherungen sind besonders empfehlenswert, wenn die Wirkung sehr intensiv ausfallen soll. So eignet sich zum Beispiel eine Räucherung in einem tragbaren Gefäß ideal für die energetische Reinigung von Räumen.

Bei der Räucherung mit Kohle findet zumeist eine sehr starke Rauchentwicklung statt. Achtung, da geht schon mal der Feuermelder los, wenn er zuvor nicht abgedeckt wurde.

Bei dieser Form der Räucherung werden die vier Elemente vereint: Die Kohle, welche mit Hilfe einer Flamme entzündet wird, steht für das Feuer. Das Räucherwerk symbolisiert die Erde, der Sand für das Wasser und der aufsteigende Rauch das Element der Luft.

Räucheranleitung

Zahl Eins

Nimm das Räuchergefäß, stelle es auf eine stabile und schwer entzündbare Unterlage und fülle es zu 2/3 etwa mit Räuchersand auf.

Zahl Zwei

Greife mit der Zange die zumeist selbstzündende Kohle und halte sie über eine Feuerquelle, zum Beispiel eine Kerze. In den selbstzündenden Räucherkohlen ist wie in Wunderkerzen Salpeter verarbeitet. Also bitte nicht erschrecken, wenn es anfangs etwas Funken schlägt. Auch der Geruch ist nicht sehr angenehm.

Es gibt auch Räucherkohle ohne Selbstzünder, sie ist wesentlich angenehmer in ihrer Verwendung. Besonders beliebt ist die japanische Räucherkohle, da sie besonders klein gepresst ist und dennoch über die gleiche Brenndauer verfügt. Allerdings muss bei der Zündung der Kohle ohne Selbstzünder viel Geduld aufgebracht werden, da es um einiges länger dauert.

Zahl Drei

Die Kohle vollständig durchglühen lassen. Das kann bis zu zwanzig Minuten dauern und wird durch das sanfte Hinzuführen von Luft vereinfacht. Sie ist einsatzbereit, wenn sie vollständig von einer weißen Ascheschicht überzogen ist.

Zahl Vier

Lege dein Räucherwerk auf die Kohle. Bei sehr feinem Rauchwerk wie Kräuter und Blüten empfiehlt es sich, auf die Kohle eine dünne Sandschicht aufzutragen, ehe das Rauchwerk hinzugefügt wird.

Keltischer Knoten

Räucherung mit dem Zunderschwamm

Ein Zunderschwamm ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten und wächst vorwiegend an geschwächten Bäumen, vor allem an Buchen. Er ist eine Art Parasit und wurde schon vor langer Zeit als Zunder verwendet. Er ist hufförmig und weist eine graue Färbung auf. Der Zunderschwamm ist verhältnismäßig leicht in unseren Wäldern zu finden.

Räucheranleitung ZunderschwammDer Zunderschwamm muss sofort nach dem Sammeln getrocknet werden und wird anschließend in kleine Stücke geschnitten. Das Entzünden ist relativ langwierig. Es sollte kontinuierlich Luft zugeführt werden, damit er gleichmäßig durchglüht. Er verbreitet beim Verglühen einen leicht süßlichen Duft.

Die weitere Anwendung erfolgt wie bei der Räucherkohle.

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Das Räuchern mit Hilfe eines (höhenverstellbaren) Stövchens oder eines Mini-Räucherofens

Durch die Räucherung mit Kohle kommt es, aufgrund einer starken Rauchentwicklung, zu einer Verfälschung des Eigengeruches des verwendeten Rauchgutes. Dies ist bei energetischen Räucherungen kein Problem, geht es letztlich um eine möglichst intensive Wirkung. Für eine Räucherung zur Auflösung negativer Energien zum Beispiel ist eine starke Rauchentwicklung wünschenswert.

Soll das Rauchwerk hauptsächlich auf den Geist und den Körper wirken, so empfiehlt sich die Verwendung sogenannter Räucherstövchen. Sie sind ähnlich aufgebaut wie die allseits bekannten Duftlampen, verfügen als Einlage jedoch zumeist über ein Sieb. Die Stövchen gibt es in allen möglichen Ausführungen. Im Inneren des Stövchens wird ein Teelicht entzündet, die Räucherware wird auf das Sieb aufgelegt. Das Sieb sollte nach der Räucherung mit einer Drahtbürste gereinigt werden.

Nun ist es so, dass die Brennpunkte der einzelnen Räucherstoffe sehr unterschiedlich sind. Es bietet sich unbedingt der Kauf eines Räucherstövchens an, der in der Höhe verstellbar ist. Ich empfehle den Kauf eines sogenannten höhenverstellbaren Weihrauchbrenners mit Pfännchen. Selbst nutze ich einen kleinen Räucherofen, in welchem die Feuerquelle ebenfalls verstellbar ist. Inzwischen habe ich aus Ton einen eigenen Räucherofen hergestellt, der sich gut in der Höhe regulieren lässt.

In den Pfännchen lassen sich sowohl Harze als auch Kräuter wunderbar verräuchern. Die Rauchentwicklung ist sehr angenehm.

Diese Form der Räucherung ist vor allem für Meditationen, schamanische Reisen oder auch einfach nur zum Wohlfühlen bestens geeignet.

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Räucherkegel und Räucherstäbchen

RäucherkegelDie Tradition von Räucherkegeln, auch bekannt als Räucherkerzen, reicht weit zurück. Ihre Anwendung ist sehr einfach und noch heute, vor allem zur Weihnachtszeit, sehr beliebt.

Die Kegel aus dem Erzgebirge bestehen aus einem Gemisch von gemahlener Holzkohle und Kartoffelstärke, dem der jeweilige Duft hinzugefügt wurde. Die gebräuchlichsten Formen sind Weihrauch, Zimt, Tanne, Myrrhe oder auch Sandelholz.

Räucherkegel werden einfach auf eine feuerfeste Unterlage gestellt und an der Spitze entzündet.

Räucherstäbchen

Eine weitere, sehr verbreitete und beliebte Form des Räucherns ist die Verwendung von Räucherstäbchen.

Räucherstäbchen finden sich seit Urzeiten in vielen Kulturen. Sie sind hauptsächlich aus dem Buddhismus und Hinduismus bekannt.

Räucherstäbchen entzünden wir gerne zur Steigerung unseres emotionalen, körperlichen und seelischen Wohlbefindens.

Häufig kommen Räucherstäbchen auch auf Altären im Zuge einer spirituellen Zeremonie zur Anwendung.

In Asien werden Räucherstäbchen oftmals als industrielle Massenware produziert. Die Qualitätsansprüche sind nicht sonderlich hoch. So mahnt Reiner Hartenstein vom Berufsverband Deutscher Internisten, dass Räuchermittel, die häufig aus Fernost stammen, oftmals krebserregende Wirkungen haben.

Bei allen Räucherstoffen, aber insbesondere bei Räucherstäbchen, ist es außerordentlich wichtig auf die Qualität der Ware zu achten. Ich nutze seit längerem nur noch selten Räucherstäbchen, sondern greife immer auf mein Sammelsurium an Rauchwerk zurück. Möchtest du nicht auf Räucherstäbchen verzichten so empfehle ich den Kauf der Stäbchen in Bioqualität.

Keltischer Knoten

Räuchern? Ja, aber richtig!

Räuchern ist ein Fest für unsere Sinne. Diese uralte Tradition hat nicht von ungefähr Jahrtausende überstanden und erfährt gerade in der heutigen Zeit ein neues Aufblühen. Der rituelle Rauch steigt in die Lüfte, er verbindet uns mit unseren Göttern, den Naturwesen, dem nicht physisch Greifbaren. Der Rauch reinigt unseren Geist, unsere Wohnstätten, löst Ängste und Blockaden oder tut uns auch einfach nur gut.

Du kannst das gesamte Jahr über selbst Räucherwaren wie zum Beispiel Mädesüss, Johanniskraut oder auch bestimmte Harze in der Natur sammeln. Das ist die intensivste und auch kostengünstigste Variante, welche dich noch enger mit der Räucherung verbinden wird.

Beim Kauf von Räucherwaren sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie naturbelassen und aus biologischem Anbau sind. Es sollten keine künstlichen Stoffe zugefügt sein, denn diese verursachen oftmals Kopfschmerzen, Augenbrennen oder weitaus schlimmere Beschwerden. Also Finger weg davon!

Im Handel gibt es fertige Räuchermischungen zu kaufen. Diese sind zumeist überteuert. Ich kaufe sämtliche Räucherwaren nur als einzelne Zutat und stelle dann meine Mischungen selbst zusammen. Das spart Geld, schenkt Freude und vor allem lässt es sich ganz individuell auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen.

Anfangs ist es, als müsste man sich plötzlich in einem Dschungel an Möglichkeiten zurechtfinden. Lasse dich nicht erdrücken von der Masse an Räucherwaren. Arbeite dich ganz langsam voran. Mache dich mit den einzelnen Räucherwaren allmählich vertraut. Zu Beginn steht meist der Duft des Räucherwerks im Vordergrund.

An dieser Stelle eine kleine Sammlung, die du beliebig zusammenstellen kannst.

Blüten und Kräuter

  • Rosmarin – schenkt Selbstvertrauen und Zuversicht
  • Patchouli – stark entspannende Wirkung, erdet und unterstützt das Orakeln
  • Lavendel – reinigt, klärt und besänftigt das Gemüt

Hölzer

  • Palo Santo – wirkt ausgleichend, vertreibt negative Energien
  • Sandelholz – gegen seelischen Schmerz, Verbindung zu unseren Ahnen
  • Zimtrinde – entspannt und beruhigt

Harze

  • Benzoe Sumatra – schenkt Lebensfreude und Geborgenheit
  • Weihrauch – stark ausgleichend
  • Dammar – macht einen klaren Verstand, schärft die Logik
  • Myrrhe – stark reinigend, schenkt Einklang