Denke ich an das Prithivi Mudra, so stellt sich mir die Frage: Gibt es etwas wertvolleres in unserem Leben, als der Nährboden allen Lebens selbst?
Prithivi aus dem Sanskrit = Mutter Erde
Prithivi stammt aus dem Sanskrit und lässt sich mit Mutter Erde übersetzen. Viele Namen sind ihr gegeben. Pancha Mama, die Göttliche Mutter im Schamanismus, die Römer verehrten Gaia, bekannt ist auch die Magna Mater¹, die Verehrung der Großen Mutter in der Jungsteinzeit. In der Welt des Yoga ist es ein wenig komplexer. Die Göttin der Erde kann mit Bhudevi (भूदेवी) übersetzt werden, die Mutter Erde mit Bhu Mata (भूमाता).
In Wahrheit gibt es weder männlich noch weiblich. Es gibt nur eine Kraft, die sich in verschiedenen Gestalten zeigt.
Swami Sivananda
Wir wandeln auf Mutter Erde und laben uns an ihren Speisen. Sie ist die Basis für all unser irdisches Sein. Genau an diesem Punkt setzt das Prithivi Mudra an.
Das Mudra harmonisiert dein Wurzelchakra
Es schenkt uns eine heilende Harmonie, die weit in unsere Wurzeln hineinreicht. Es ist das Mudra des Wurzelchakras, weshalb es auch als Muladhara Mudra bezeichnet wird.
Mit der gezielten Aktivierung des Wurzelchakras sind wir geerdet und in unserem Urvertrauen gestärkt. Wir stehen dann, wie es so schön heißt, mit beiden Beinen fest auf der Erde und nichts kann uns so leicht erschüttern.
Das Üben des Mudras wirkt sich auch positiv auf unsere Leber, unseren Magen und unseren Temperaturhaushalt aus. Es kräftigt Haut und Haar, stärkt unsere Muskulatur und festigt unseren Bewegungsapparat.
Bist du einmal schlecht gelaunt, so wird dir das Mudra auch hierbei helfen wieder in eine friedliche Balance zu kommen.
Es gehört zu den wichtigsten und effektivsten Mudras überhaupt. Wende es regelmäßig an und du wirst staunen, welche Veränderungen in dir stattfinden. Du wirst mehr Energie haben und somit leichter deinen Alltag meistern können. Hast du starke Schwankungen bei deinem Körpergewicht, so kann dieses Mudra dir bei einer regelmäßigen Anwendung helfen dein Gewicht zu halten. Doch das Beste, mit dem stetigen Üben des Prithivi Mudras stellt sich ein tiefes, langanhaltendes Glücksgefühl ein. Du wirst das Leben positiver sehen und ein inneres Strahlen verspüren.
So führst du das Prithivi Mudra richtig aus
„Steter Tropfen höhlt den Stein.“, heißt es so richtig. Um wirklich Erfolge mit diesem Mudra zu erzielen, solltest du es in deine tägliche Praxis einführen. Übe es mindestens einmal am Tag und gib nicht gleich auf, wenn du keine Veränderung spüren solltest. Alles braucht sein Zeit und Blockaden im Wurzelchakra können sehr hartnäckig sein.
Nimm für die Übung eine sitzende oder kniende Position ein. Du kannst einen Stuhl nutzen oder aber in den Schneidersitz gehen. Halte deine Wirbelsäule gerade. Öffne die Handflächen nach oben hin und lege den Daumen und den Ringfinger sanft aneinander. Versuche dabei einen in sich geschlossenen Kreis zu bilden. Die anderen Finger strecke einfach so gut es geht aus. Es soll sich nicht verkrampft anfühlen – das gilt übrigens für deine gesamte Körperhaltung. Halte dieses Mudra einige Minuten.
Das Prithivi Mudra eignet sich übrigens auch hervorragend als Begleitung in einer Meditation. Nimm hierfür die aufrechte Position im Schneider- oder ganz geübte im Lotussitz ein. Die Position der Hände wird bei der Meditation leicht verändert. Drehe nun die Handgelenke nach unten und lege sie locker auf deinem Oberschenkel ab. Die Finger sollten Richtung Boden zeigen. Nutze die Meditation um dich zu erden und deine Energien in den Fluss zu bringen.
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¹) = antike Göttin Kybele (griech. Κυβέλη)