Der Obsidian erscheint märchenhaft, aber ganz so einfach, wie bei Schneewittchen funktioniert er wohl nicht.

„Spieglein, Spieglein an der Wand,

wer ist die Schönste im ganzen Land?“

Das könnten wir einen Spiegel aus Obsidian fragen und vermutlich würde er antworten, aber doch ist es nur reine Zeitverschwendung. Jeder Mensch, der in einen Spiegel schaut ist der schönste von allen. Das kann ich auch so sagen.

Und doch! Der Obsidian in der Form eines kreisrunden Spiegels kann dir viele deiner Fragen beantworten, gleich einer Völva kannst du mit ihm die Vergangenheit entdecken und die Zukunft sehen.

Der Obsidian – Das Glas des Vulkans

Bei einem Obsidian, benannt nach dem Römer Obsius, handelt es sich um ein Vulkanit. Eine Gesteinsart also, die aus dem Herzen des Feuers geboren ist. Lodert der Vulkan, so speit er Gesteine aus und manche dieser sind glasartig, wie der Obsidian. Das Vulkanit selbst entsteht durch die Abkühlung der Gesteinsschmelze. Der Obsidian ist ein saures, kieselsäurereiches Gestein mit bis zu 70 % Kieselsäure. Es handelt sich um ein sogenanntes amorphes Gestein. Er bildet über Jahrtausende hinweg Kristalle und wandelt sich zu dem Pechstein, dem viele magische Fähigkeiten zugesprochen sind.

Es ist ein sehr hartes Gestein, so dass die Menschen einst Werkzeuge aus ihm anfertigten. Sie nutzten ihn aber auch seit jeher als rituellen Gegenstand. Für die Azteken war er der „Black Mirror“, der schwarze Spiegel.

Rituale für den Neumond in WidderDer Stein ist eng mit dem Element der Erde, aber auch des Feuers verbunden. Du kannst den Stein nutzen, wenn du dich erden möchtest. Er unterstützt auch die Meditation. Mit Obsidian lässt es sich auch wunderbar pendeln.

Wir Menschen können nicht nur mit den Augen sehen, sondern auch Bilder im Inneren empfangen, wie über das Dritte Auge. Ein Obsidian unterstützt diese Fähigkeit und fördert sie.

Er bringt das Leben in den Fluss. Du kannst mit ihm Blockaden durchbrechen und tief in deine Schatten vordringen. Er ist dabei nicht zimperlich, mit ebenso einer Eruption, aus der er entstanden ist, kann er mit einem Male alles hervorholen, das im Verborgenen lag. Besonders gut arbeitet der Obsidian als Spiegel.

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Obsidian – Der schwarze Stein der Spiegelung

Der Stein, der das innere Sehen verstärkt. Dieses Sehen kann sich auf verschiedene Arten zeigen und sich auch auf unterschiedlichen Wegen manifestieren. Es ist, als sähe der Obsidian selbst, als durchleuchte der Stein dich mit Röntgenblick und du kannst sicher sein, er wird etwas in dir finden. Aus diesem Grunde ist er auch ideal für die Schattenarbeit, aber du solltest dafür bereit sein, denn er ist nicht nur einfach ein Spiegel, er ist einer der tiefsten Seelenspiegel überhaupt.

Er kann Eigenschaften und Erinnerungen an die Oberfläche bringen, von denen du nicht einmal selbst etwas geahnt hast. Er geht dafür in die dunkelsten Winkel deines Seins, durchsucht jeden Millimeter und bringt alles ans Licht. Das können gute Eigenschaften sein, aber auch negative. Es könnte sein, dass er deine Kraft der Divination entdeckt, aber auch, dass er ein lang unterdrücktes Trauma dir derart vor die Füße legt, dass du nicht darüber hinweggehen kannst.

Das kann ein sehr harter Weg sein, viele Ängste zeigen sich mitunter. Bist du mutig genug, dich diesen Schatten zu stellen, so wird es dich bereichern. Blockaden werden gelöst, Ängste wandeln sich und du wirst freier sein, als je zuvor.

Er ist direkt mit dem Kern der Erde verbunden und kann so Energien erden und stabilisieren. Er schützt dich dabei vor Schaden.

Besitzt du einen Spiegel aus Obsidian, so kannst du mit Hilfe der Spiegelmagie, negative Energien durch die Reflexion des Spiegels abwehren. Er hilft auch, dich vor dem Bösen Blick zu schützen. Heute jedoch möchte ich auf seine Kraft hinsichtlich der Wahrsagung, der Mantik und Divination eingehen.

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Die Kunst der Divination mit einem Obsidian

Es heißt, ein silberner Obsidian eignet sich hervorragend für eine Divination. Ich kann dazu nichts sagen, da ich bisher keinen derartigen Stein gefunden habe, der ein Stück des Weges mit mir gehen möchte. Dafür hat mich der schwarze Obsidian gerufen und ich bin diesem Ruf gerne gefolgt. Seither nutze ich einen Spiegel aus schwarzem Obsidian immer wieder, wenn ich etwas sehen möchte, sei es in der Vergangenheit oder der Zukunft.

Der Obsidian muss regelmäßig gereinigt und geladen werden, damit er wirkungsvoll arbeitet. Nutze dafür einfach lauwarmes Wasser und ein weiches Tuch. Er lässt sich durch Bergkristalle laden, aber auch durch Sonnen- und Mondlicht. Möchte ich den Stein als Spiegel in die Anderswelt nutzen, so lade ich ihn mit der Energie des Mondes. Die Neumond-Energie nutze ich für Rückblicke, die Vollmond-Energie für die Divination. Probiere für dich selbst aus, was passend ist.

Der Umgang mit dem Spiegel

Reinige und lade den Spiegel kurz bevor du mit ihm arbeiten möchtest. Nutzt du ihn nicht, dann decke ihn ab oder noch besser, verberge ihn in einem weichen Tuch. Es ist dein Spiegel, lasse niemand sonst in den Spiegel sehen, es sei denn du möchtest für diese Person etwas sehen. Sonst kann es dir passieren, dass Bilder durcheinander geraten.

Du kannst den Spiegel jederzeit benutzen, aber aus meiner Erfahrung heraus, ist er zu Neu- und Vollmond am wirkungsvollsten. Der Spiegel liebt das Dunkel, versuche in der Nacht mit ihm zu arbeiten.

Verbindet euch

Halte den Raum dunkel, vor allem, wenn du noch ungeübt bist. Du kannst rechts und links vom Spiegel eine Kerze aufstellen. Alle Farben der Kerzen stehen für bestimmte Kräfte, die du nutzen kannst. ⇒ Kerzenmagie

Bist du unsicher, dann nutze weiße Kerzen. Sie sind universell einsetzbar.

Gerne kannst du Räucherwaren entzünden. Für die Divination mit einem Spiegel eignet sich besonders gut:

  • Beifuss
  • Habichtskraut
  • Königskerze
  • Lorbeer
  • Mistel
  • Wacholder
  • Wermut – Orakel
  • Damiana
  • Kampher (nur wenig nehmen & nicht alleine räuchern)
  • Muskatnuss
  • Patchouli

Achte darauf, dass deine Kerzen so stehen, dass sie sich nicht im Obsidian spiegeln.

Obsidiane schützen gut, aber es schadet nichts, einen Schutzkreis zu ziehen. Arbeitest du mit Gottheiten oder anderen Wesen, dann kannst du sie bitten, dich zu unterstützen.

Überlege dir vorher ganz genau, was du von dem Spiegel wissen möchtest. Bist du bereit für Antworten, so nimm eine bequeme Sitzhaltung ein.

Das Sehen

Es ist wichtig, dass du ausgeglichen und entspannt bist. Je näher du deiner Mitte bist, desto leichter kannst du dich für das Sehen öffnen. Fühlst du dich sicher und geborgen, dann öffne dich für den Blick in die Zukunft.

Du kannst die Frage an den Spiegel laut aussprechen, probiere es einfach aus. Sieh einfach nur in den Spiegel und warte völlig ruhig auf Antworten. Atme ruhig und gleichmäßig. Warte und beobachte.

Der Spiegel ist ein Tor, das dir hilft, den richtigen Weg zu finden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Bilder auf dem Obsidian selbst erscheinen. Sie können sich genauso gut in deinem Geist manifestieren. Du kannst sie auch als Stimmen oder Gerüche wahrnehmen, das hängt auch ein wenig davon ab, welche Sinne bei dir besonders stark ausgeprägt sind.

Lasse dich nicht entmutigen, wenn gar nichts passiert. Alles will geübt sein, jedoch forciere es nicht. Es findet seinen Weg ganz von selbst, wenn du bereit bist, die Visionen zu empfangen. Je leerer dein Gefäß ist, also je ruhiger du bist, desto mehr kannst du aufnehmen.

Empfange alles, was dir gesendet wird und versuche es dir zu merken. Es kann sehr hilfreich sein, im Anschluss alles aufzuschreiben.

Das Sehen selbst ist eine Art Trance, du kennst das vermutlich aus dem Schamanismus. In Trance sind die Dimensionen durchlässiger. Trancezustände kannst du durch Trommeln, aber auch durch die Atmung fördern.

Es will einfach nicht funktionieren

Nun hast du schon öfter geübt, aber es klappt einfach nicht? In diesem Fall solltest du deine visuellen Kräfte stärken. Auch dabei kann dir der Spiegel helfen. Stelle dir auf der Oberfäche des Spiegels beispielsweise einen roten Ball vor. Konzentriere dich auf diese Figur und halte sie solange du kannst. Bleibe erstmal bei solch einfachen Formen: gelbes Dreieck, grünes Viereck oder halt eben der rote Kreis. Bist du darin geübter, kannst du zu komplexeren oder auch bewegten Bildern übergehen. Übe das nicht ab und an, sondern idealerweise täglich.

Du kannst auch mit einer anderen Person zusammen arbeiten. Diese Übung habe ich sehr häufig angewendet. Ihr seid räumlich getrennt, die Entfernung spielt keine Rolle. Bitte die Person, sich einen einfachen Gegenstand ganz genau vorzustellen und versuche zu empfangen, was sie im Geiste visualisiert. Anfangs sind es nur vage Schemen, manchmal nur der Farbton oder irgendwo in dir taucht flüsternd eine Ahnung des Gegenstandes auf, ohne ihn zu sehen. Äußere ruhig alle deine Gedanken. Du wirst erstaunt sein, wie klar die Bilder mit der Zeit empfangen werden.

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