Auf Höhe unserer Hüftknochen, ungefähr eine Handbreite unter dem Bauchnabel, befindet sich das zweite der sieben Hauptchakras, das Sakralchakra. Das Element dieses Chakras ist das Wasser – Alles fließt, alles ist im Fluß. Es ist das Energiezentrum des Kreuzbeins am unteren Ende der Wirbelsäule, kurz oberhalb des Wurzelchakras.
Sakralchakra, auch Sexualchakra = स्वाधिष्ठानचक्र
= Swadhishthana / Svadhishthana
sva = das Eigene
Adhishthana = Wohnstätte
Das Sakralchakra ist wie die meisten Chakren nach vorne hin geöffnet. Lediglich das Wurzelchakra ist nach unten geöffnet und das Kronenchakra nach oben. Eine Öffnung nach vorne bedeutet, dass die Energie von dort aufgenommen wird.
Warum du dein Sakralchakra öffnen solltest
Das Sakralchakra ist eng mit unserer Lebensfreude verknüpft. Es ist der Sitz unserer Emotionen. In ihm stecken unser Selbstwertgefühl, unser Körperbewusstsein und auch unsere Lust. Bei einem intakten Sakralchakra strahlst du die pure Lust am Leben aus. Dein Wesen ist sinnlich und selbstbewusst. Du kannst dich schnell für etwas begeistern, gehst optimistisch durch die Welt und lebst deine Sexualität mit Genuss aus.
Bei einem blockierten Sakralchakra ist die Sexualität zumeist gestört. Diese Störungen geht in zwei Richtungen. Zum einen kann sie einfach nicht mehr oder kaum noch stattfinden und zum anderen kann sie extrem übersteigert sein. Sexgier oder sexuelles Desinteresse – Beides ist auf die Dauer eine Belastung für unsere Seele.
Die Blockade des Sakralchakras geht oft mit psychischen und physischen Problemen einher. Bist du oft antriebslos, fehlt dir die Motivation? Wirst du schnell eifersüchtig? Fühlt sich deine Seele kraftlos an, irgendwie leer und weit weg? Hast du Angst, dich anhand deiner Emotionen auszudrücken? Fällt es dir zum Beispiel schwer, anderen zu sagen, was sie dir bedeuten? Schämst du dich sehr schnell für Dinge die du tust? Fühlst du dich oft schuldig?
Nun, dann wird es wirklich Zeit für dich, dieses Chakra wieder zu öffnen.
Psychische Störungen des Chakras
- Kraftlosigkeit der Seele
- Antriebslosigkeit
- fehlende Motivation
- Eifersucht
- Schuldgefühle
- Sexgier
- sexuelles Desinteresse
- Suchtanfälligkeit
- Lebenspessimismus
Physische Störungen des Chakras
- Potenzstörungen
- Pilzerkrankungen im Genitialbereich
- Geschlechtskrankheiten
- Menstruationsbeschwerden
- Erkrankungen der Gebärmutter und der Eierstöcke
- Nierenerkrankungen
- Blasenerkrankungen
- Schmerzen in der Hüfte
- Schmerzen in der Lendenwirbelsäule
Ursachen der Blockaden
Die Ursachen für eine Blockade des Sakralchakras sind verschieden und haben doch eine Art gemeinsamen Kern. Im Laufe unseres Lebens erfahren wir eine Prägung durch unsere unmittelbare Umgebung, durch die Gesellschaft und durch kulturelle Normen. Der Kern des Ganzen ist zumeist eng mit unserem eigenen Schuldempfinden verbunden.
Wir sollen dies nicht, dürfen das nicht und jenes geht ja wohl überhaupt gar nicht. So wachsen wir zumeist auf.
All unsere kindliche Neugier, unser inneres Verlangen wird in einem häufig starken Maße erstickt. Unsere Wünsche verschwinden aber nicht einfach, unsere Bedürfnisse sind präsent, selbst wenn wir es gar nicht wahrnehmen. Bloß haben wir gelernt, dass sie falsch sind, was natürlich völlig verrückt ist. Wir beginnen, uns schuldig zu fühlen.
Jegliches Gefühl von Schuld blockiert unser Lustchakra. Seien es nun die Schuldgefühle, welche wir aufgebaut haben, weil wir Eigenschaften von uns nicht annehmen können oder seien es Schuldgefühle, die wir uns durch „Fehler“ in unserem Leben aufgeladen haben. Ich setze bewusst Fehler in Anführungszeichen, denn sie sind zutiefst menschlich. Sie widerfahren uns allen, niemand ist vor ihnen gefeit. Gehe nicht so streng mit dir ins Gericht. Vergib und verzeih dir und löse dich von deiner vermeintlichen Schuld.
Kurze & knappe Fakten zum Sakralchakra
♥ Die Aura-Farbe des Sakralchakras ist ein kräftiges Orange.
♥ Die Farbe des Chakras ist weiß.
♥ Sein Yantra (Symbol) ist eine Mondsichel.
♥ Dem Chakra ist der Gott Vishnu, der Alldurchdringende zugeordnet.
♥ Dem Chakra ist die Göttin Rakini zugeordnet. Rakini ist die Kreativität, die Sexualität, die Kraft des Wassers, das Fließen der Energien im stetigen Fluß des Lebens.
♥ Das Blütenblättermantra ist der sechsblättrige Lotus.
♥ Das zugeordnete Sinnesorgan ist der Geschmackssinn.
♥ Das Tier dieses Chakras ist das Krokodil.
♥ Das Bija Mantra ist Vam. Durch stetiges Wiederholen hilfst du deinem Sakralchakra, sich zu öffnen.
Nutze die Kraft spezieller Ãsanas
Für dieses Chakra eignen sich vor allem Ãsanas (Körperstellungen), die dein Becken und die Muskulatur ringsumher stärken. Sämtliche Verkrampfungen in diesem Bereich kannst du gut durch spezielle Ãsanas lösen. Unterstütze die Öffnung des Sakralchakras durch tägliche Übungen.
Ãsana – Die Katze (Marjaryasana)
Begib dich in die Mitte deiner Yogamatte und setze dich in den Fersensitz. Deine Füße sind also nach hinten ausgestreckt und du sitzt mit deinem Gesäß auf deinen Unterschenkeln. Die Beine sind leicht geöffnet. Die Hände ruhen auf deinen Beinen.
Richte deinen Oberkörper langsam auf. Die Oberschenkel und die Wirbelsäule sind gestreckt. Die Knie stehen in Hüftbreite parallel zueinander. Die Sohlen deiner Füße zeigen in den Himmel, während die Oberfläche deines Fußes flach auf der Matte aufliegt.
Beuge nun deinen Oberkörper soweit nach vorne, dass deine Hände auf dem Boden aufkommen. Die Handflächen liegen flach auf, die Fingerspitzen zeigen nach vorne. Die Arme sind gerade und stehen in einer Linie zu deinen Schultern. Ziehe die Schultern nicht nach oben! Halte deinen Oberkörper gestreckt und parallel zum Boden. Dein Blick geht nach vorne, als Hilfe kannst du dir einen Punkt an der Wand gegenüber suchen.
Bleibe einen Moment in dieser Haltung und atme ganz bewusst ein und wieder aus, ein und wieder aus.
Atme ein und ziehe dabei deinen Bauchnabel ein. Kippe dein Becken und schiebe deine Wirbelsäule Richtung Decke. Schau dir diese Haltung bei den Katzen ab, du machst nun den sogenannten Katzenbuckel. Dein Rücken wird optimal gedehnt. Dein Kopf beugt sich nach unten.
Spüre die Dehnung der Wirbelsäule für einige bewusste Atemzüge. Folge dabei deinem inneren Rhythmus.
Atme aus und bringe dabei deine Wirbelsäule wieder in eine Gerade. Der Blick geht wieder nach vorne. Die eigentliche Übung ist an dieser Stelle eigentlich beendet, aber wenn du möchtest, so dehne deine Wirbelsäule auch in die entgegengesetzte Richtung. Strecke dabei deinen Kopf nach oben, ziehe deinen Bauch ein und beuge deine Wirbelsäule nach unten. Dieses Ãsanas nennt sich Bitilasana, die Kuh.
Du kannst die Übung einige Male wiederholen. Sie ist sehr einfach und auch für Anfänger im Yoga keine Schwierigkeit. Es ist sehr angenehm, den Rücken in die Dehnung zu bringen.
Eine wunderbare Übung für Fortgeschrittene
Ebenfalls empfehlenswert sind folgende Ãsanas:
- Sethu Bandhasana- Schulterbrücke,
- Padmasana – Lotussitz und Lotusvariationen
- Yoga Mudra, Yoga Nidrasana – Schlafhaltung der Yogis
- Kurmasana – Schildkröte
- Trikonasana – Dreieck
- Paschimotthanasana – Vorwärtsbeuge
Die Meditation
Für Meditationen zur Öffnung des Sakralchakras ist es wichtig, dass du dich auf deinen unteren Bauch, den unteren Rücken, dein Kreuzbein und deine Geschlechtsorgane konzentrierst. Wichtig ist auch ein geöffnetes Wurzelchakra. Atme während der Meditation ruhig und tief. Spüre wie sich das Leben in deinem Körper verteilt und dich vollkommen ausfüllt.
Ein guter Zeitrahmen sind etwa 20 Minuten intensives meditieren.
Übungsablauf
Begib dich in den Schneidersitz und lege deine Hände mit den Handflächen nach unten auf deine Knie. Sitze gerade und atme langsam ein und aus. Atme tief in den Bauch hinein. Stelle dir vor, wie deine Wurzeln sich im Boden verteilen und dir für die folgende Zeit Halt schenken. Verbinde dich so mit der Erde.
Drehe nun die Handflächen nach oben und lege sie in deinem Schoß ab. Lege die linke Hand ganz leicht auf die rechte Hand, die Daumen berühren sich ganz zart. Das ist das Mudra (symbolische Handstellung) für das Sakralchakra.
Konzentriere dich nun auf den Sitz deines Sakralchakras und nutze das oben bereits erwähnte Mantra VAM für eine tiefe Meditation. Atme tief ein und atme tief aus, lasse das VAM beim Ausatmen leise zwei- bis dreimal über deine Lippen vibrieren.
Wiederhole diesen Part 10 – 15 Mal.
Stelle dir nun vor, wie weißes Licht dich umgibt. Atme dieses weiße Licht durch dein Wurzelchakra ein und ziehe es in dein Sakralchakra. In deinem Wurzelchakra wandelt sich dieses Licht in ein tiefes dunkles Rot, in deinem Sakralchakra leuchtet es orange. Lasse beide Farben durch deinen Körper strahlen.
Atme aus und gib das Licht an das Universum ab.
Atme ein und bilde eine tiefrote und orange Lichtkugel in deinem Inneren.
Spürst du beide Farben intensiv in dir Leuchten, so konzentriere dich nur noch auf das Sakralchakra. Lasse das orange Licht deinen Körper ausfüllen und beende die Übung, sobald es sich nicht mehr weiter in dir ausbreitet und seine maximale Größe erreicht hat.
Führe die Hände vor deiner Brust zusammen, danke dem Universum und öffne langsam wieder die Augen.
Stärke deine Sinne
Das Sakralchakra hat einen sehr sinnlichen Aspekt. Du kannst viele kleine Übungen und Vergnügen in deinen Alltag einbauen, um deine Sinne zu stimulieren.
Für deinen Hörsinn empfiehlt es sich, entspannender, meditativer Musik zu lauschen. Konzentriere dich dabei vollkommen auf die Klänge und lasse sie tief in deine Seele eintauchen.
Für dein Wohlbefinden bieten sich ebenso Massagen an. Bitte entweder deinen Partner oder deine Partnerin, dich zu massieren. Massiert euch im Idealfall gegenseitig. Nutze auch Massage-Angebote in deiner Nähe. Die Massagen sollen deine Muskulatur lockern, deinen Geist fließen lassen und dich insgesamt rundherum entspannen. Für die Massage empfiehlt sich ein hochwertiges Massageöl mit einer starken Orangennote.
Warst du schon einmal in einem Solebad? Gibt es in deiner näheren Umgebung eine Möglichkeit für Floating, so nutze dieses. Lasse deinen Körper in dem Wasser schweben und spüre die Leichtigkeit des Seins. Floating (das Schweben in einem Salzbad) fördert die Kreativität und baut Stress ab.
Wasser ist überhaupt ein wichtiges Element zur Öffnung deines Sakralchakras, Nutze es so oft wie nur möglich. Stelle dich in einen Bach, besuche eine Therme, lasse dich im Wasser treiben. Sehr angenehm ist vor allem auch fließendes Wasser.
Nimm Hölzer, Steine, Gräser und andere Formen der Natur in die Hand und ertaste sie intensiv mit deinen Händen. Verfahre ebenso mit Gerüchen die dich umgeben. Nimm sie ganz bewusst wahr und spüre in sie hinein.
Sei achtsam mit der Welt und nimm alles in ihr bewusst zur Kenntnis, öffne deine Sinne für ihre Vielfalt.
Nutze die befreiende Wirkung von Tantra
Tantra ist der Weg der Liebe. Tantra ist der Weg der Hingabe. Es ist der Weg des Herzens und des Fühlens. Tantra erlaubt alles und alles darf sein. Die totale Freiheit des Tantra öffnet deine verschlossenen Türen. Es ebnet dir den Weg zu deiner Seele.
Sei immer GENAU das, was du bist und du lebst Tantra!
Viele denken bei Tantra sofort an Sexualität. Das ist jedoch nur eine Form des Tantra. Beim Tantra geht es um viel mehr.
Tantra heißt, im Augenblick zu leben!
Du öffnest dich vollständig der Gegenwart, dem Hier und Jetzt – absolut und vollkommen.
Es kommt absolut nicht darauf an was du tust, sondern wie du es tust!
Du kannst Tantra in jeder erdenklichen Form leben:
- ein herzliches, freies Lachen
- schmerzlösendes Weinen
- ein Tanz
- ein Lied
- einen Kuchen backen
- …
Diese Lebensmittel stärken dein zweites Chakra
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für die Öffnung aller Chakren wichtig. Diese Lebensmittel solltest du vermehrt zu dir nehmen, wenn dein Sakralchakra blockiert ist.
- Tee aus Himbeerblättern, Pfefferminze und Brennnesseln
- Nüsse
- Salbei, Ingwer, Koriander, Kümmel und Liebstöckel
- Karotten
- entwässerndes Gemüse wie Gurke, Tomate, Kresse, Rucola, Brennnessel
- Reinigende Früchte wie Apfel, Birne, Ananas, Weintrauben, Erdbeeren, Heidelbeeren
- etwas Wein
- etwas Schokolade (Kakao), möglichst nur natürlich gesüßt
Nutze die Kraft von Steinen und Kristallen
Für die Öffnung des Sakralchakras spielen vor allem orange Farben eine immense Rolle. Trage einen der folgenden Steine stets bei dir, um die Blockaden des Chakras abzubauen.
Der Karneol schenkt Lebensfreude. Er wird auch häufig für Schmuckstücke wie Arm- oder Halsketten verwendet.
Der Orangencalcit wird von den Native Americans als Sonnenstein verehrt. Er stärkt vor allem deine Knochen und deine Muskulatur. Zudem wirkt er beruhigend.
Der orangefarbene Beryll (Heliodor) verbindet dein Seelenherz mit deinem menschlichen Herzen.
Orangefarbener Mondstein ist ein Bote des Lichts. Er fördert vor allem die Weiblichkeit und lindert zum Beispiel Menstruationsbeschwerden. Er schenkt Lebenslust und Lebensfreude.
Nutze den Zauber von Düften
Nutze vor allem folgende Aromen, um dein Sakralchakra zu öffnen:
- Rosmarin
- Anis
- Vanille
- Ylang-Ylang
- Orange
- Sandelholz
- Myrrhe
Du kannst diese Düfte in entsprechenden Ölen kaufen und sie für Massagen nutzen.
Es gibt sie ebenso als naturreine ätherische Öle und können in dieser Form dem Wasser einer Duftlampe hinzugefügt werden. Eine intensive Entfaltung erreichen diese Aromen auch bei einer Räucherung.
Rosmarin schenkt neue Tatkraft, stärkt unsere Lebensfreude und hat eine stark reinigende Wirkung.
Anis schenkt dir Ruhe und bringt deinen Kopf mit deinem Bauch in Einklang.
Das ätherische Öl der Vanille ist sehr sinnlich, es schenkt Wärme und Wohlbefinden.
Das ätherische Öl des Ylang Ylang entkrampft uns. Es hilft uns, zu entspannen und uns zu beruhigen. Es fördert die Kreativität und die Phantasie.
Orange schenkt uns die Freude für all die kleinen Augenblicke unseres Lebens.
Sandelholz lässt uns Sinnlichkeit erfahren.
Myrrhe regt unsere Pheromonproduktion an. Pheromone sind körpereigene Sexuallockstoffe. Sie prägen unsere Ausstrahlung, unsere Signalwirkung nach außen. Eine Räucherung mit Myrrhe versetzt uns in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Es wirkt sehr stark auf unsere weiblichen Sinne.
Letzte Gedanken
Das Sakralchakra ist so viel mehr als unsere Lust und unsere Sexualität. Es ist die Quelle unserer Leidenschaften. In ihr entspringt unsere Lebensfreude. Sie schenkt uns kreative Ideen, lässt uns laut lachen, nimmt uns unsere Schüchternheit und ruft uns laut zu:
Ja komm! Spring mitten hinein in das Leben und habe Spaß.
Die Energie unseres Lebens soll fließen. Das Bedürfnis glücklich zu sein, mit dem Leben im Fluß zu sein, ist in jedem von uns stark ausgeprägt. Wir alle sind doch auf der Suche nach dem Glück.
Lernen wir, die Welt mit all unseren Sinnen zu erfassen und lassen wir es endlich zu, intensiv zu leben.