Der Vollmond im Schützen erhebt sich über unser Land, das vom Licht gesättigt ist. Die Felder stehen hoch. Die Luft ist getragen von Glut und Erinnerung. Es ist die letzte volle Mondin, bevor das Rad sich zur Sommersonnenwende wendet. Dann kehrt das Licht um, und mit ihm beginnt der Weg nach innen.
Diese Mondin steht in der Achse der Wahrheit. Die Sonne im Zeichen der Zwillinge lenkt den Blick nach außen, auf das Gewebe aus Gedanken und Worte. Die Mondin im Schützen richtet den Blick nach innen, auf das, was deinen Weg bestimmt. Positionierst du dich jetzt, solltest du dir sicher sein, was dir wirklich wichtig ist. Ohne diese Klarheit bleibt jeder Schritt beliebig.
Im Zeichen des Schützen trägt die Mondin den Bogen. Sie bietet ihn dir nicht als Waffe an, sondern als ein Werkzeug, mit dem du dich neu ausrichten kannst. Der Pfeil, der heute fliegt, trifft den Punkt, an dem du ehrlich mit dir selbst sein musst. Er zeigt auf deinen Weg, auf das, was dich geprägt hat, und auf das, was dich weiterführt.
Diese Vollmondnacht ist ein Moment der Entscheidung. Sie gibt dir die Gelegenheit, dich neu auszurichten und einen klaren inneren Standpunkt zu finden. Wer in dieser Zeit aufmerksam bleibt, folgt nicht den gewohnten Gedanken, sondern hört etwas Tieferes. Dieses innere Wissen entsteht nicht im Kopf, sondern es erhebt sich aus deinem Schoß, steigt mit dem Feuer in dir empor.
VOLLMOND in Schütze
SONNE in Zwillinge
11. Juni 2025
09:43:48 MEZ / Berlin

Die Achse des Vollmonds | Zwillinge und Schütze, Haus 11 und Haus 5
Im Zentrum dieses Vollmonds steht die Opposition zwischen der Sonne in den Zwillingen und der Mondin im Schützen. Die Zwillinge gehören zum Element Luft. Sie stehen für den Wunsch, sich auszutauschen, Dinge zu benennen und Zusammenhänge zu verstehen. In diesem Zeichen geht es nicht um feste Wahrheiten, sondern um das Erfassen von Möglichkeiten, das Spiel mit Perspektiven und das ständige Hinterfragen.
Die Schütze-Mondin hingegen gehört dem Element Feuer. Der Schütze steht für die Suche nach einer übergeordneten Wahrheit. Er fragt nicht nur, wie etwas funktioniert, sondern warum es von Bedeutung ist. Dieses Zeichen richtet sich auf ein Ziel aus, das jenseits des Offensichtlichen liegt. Es geht darum, sich innerlich auszurichten und eine klare Richtung zu erkennen, die auch dann bleibt, wenn sich das Außen verändert.
Die Sonne steht im elften Haus. Dort geht es um Ideen, um den Blick in die Zukunft, um Gemeinschaft und kollektive Wege. Die Mondin steht im fünften Haus, dem Raum für Selbstausdruck, Kreativität und das, was aus dem Inneren kommt. Diese Konstellation stellt die Frage, ob du weißt, wofür du in einer Gemeinschaft stehst. Gehst du mit, weil du dich gehört fühlst, oder weil du dazugehören willst?
Der Vollmond beleuchtet, wie du auf andere wirkst und wie sichtbar deine innere Haltung im Außen wird. Entscheidend ist nicht, was du sagst, sondern was andere in deinem Verhalten erkennen. Die Mondin im Schützen stellt die Frage, ob du hinter dem stehst, was du zeigst, und ob du dabei ehrlich mit dir selbst bleibst.
Der Weg führt über deine innere Stimme. Sie ist oft leise, aber sie kennt deine Richtung. Die Mondin im Schützen ruft dich dazu auf, dein inneres Feuer zu nähren, indem du dich erinnerst, wer du bist. Du wächst dort, wo du zu dir stehst, wo du deine Wahrheit aussprichst und deiner eigenen Spur folgst.

Der Mars und die Mondknoten – Richtung, Handlung und karmische Kreuzung
Direkt zum Vollmond wandelt Mars am Aszendenten. Getragen von dieser Energie ruft er zum ersten Schritt auf. Entfache das Feuer und handle. Mars hat keine Lust zu warten. Er diskutiert nicht lange, sondern bringt Dinge in Bewegung. Stolz wandelt er durch das Zeichen des Löwen und wie dieser König der Tiere zeigt er klar und offen, was er will.
Diese Konstellation des roten Planeten zum Aszendenten verlangt, dass du Verantwortung für deinen nächsten Schritt übernimmst. Viele Entscheidungen reifen im Inneren, lange bevor sie sichtbar werden. Wir aber sollen nicht noch länger zögern. Wir alle stehen an einem Punkt, an welchem es klare Handlungen braucht. Es geht darum, alles, was wir längst wissen, auch umzusetzen. Mars will kein ewiges Pläne schmieden. Er will, dass du dich bewegst.
Auch die Mondknoten stehen in Spannung zur Mondin. Der nördliche Knoten liegt im Widder, der südliche in der Waage. Diese Achse konfrontiert dich mit einer Entscheidung, die dein weiteres Handeln prägen wird. Sie macht deutlich, wohin du dich entwickeln kannst und zeigt dir zugleich, was dich daran hindert. Es geht nicht mehr darum, Altes zu bewahren. Es geht darum, innere Klarheit zu gewinnen und bewusst den nächsten Schritt zu setzen.
Der Knoten im Widder fordert dich auf, dich selbst ernst zu nehmen. Hier geht es um Mut, um Eigenständigkeit und um die Entscheidung, deinen eigenen Weg zu gehen. Gehe ihn auch dann, wenn andere ihn nicht verstehen. Der Knoten in der Waage zeigt, was dir vertraut ist. Wie oft nimmst du Rücksicht, selbst wenn du dich dabei selbst verlierst? Wie oft passt du dich an, nur um die Harmonie zu wahren? Die Mondin will nicht mehr, dass du dich selbst verleugnest, nur um dazuzugehören. Du bist nicht hier, um jedem zu gefallen. Du bist hier, um deinen Weg zu gehen.
Diese Konstellation stellt keine moralische Frage. Es geht nicht um richtig oder falsch. Sie lädt dich ein, ehrlich zu prüfen, was zu dir passt. Sie möchte, dass du erkennst, wo du dich noch zurücknimmst, obwohl du längst bereit bist, weiterzugehen.

Zwischen Wurzel und Wunsch – der geheime Pfad von Lilith und Venus
Lilith im Skorpion führt dich an den Ort deiner frühen Prägungen. Sie zeigt dir jene Erfahrungen, über die du niemals sprichst, obwohl sie tief in dir wirken. Es sind Erinnerungen, die dich gelehrt haben, dich zu schützen. Es sind die Erfahrungen, die dich misstrauisch gemacht haben und die dich zurückziehen ließen, wenn du dich eigentlich zeigen wolltest.
Die Venus durchreist das Stierzeichen und badet dabei in den Energien des zehnten Hauses. Betrachtest du die astrologischen Häuser als einen schamanischen Lebensbaum, so befindest du dich in der Krone des Baumes, in der obersten Spitze. Dies ist das Reich deiner Lebensziele, der Ruf deiner Bestimmung, dein ganz eigener Seelenweg. Und so fragt Venus dich: Was willst du erreichen? Dabei geht es nicht darum, was im Außen sichtbar werden soll. Es geht nicht um irgendwelche Statussymbole. Was möchtest DU erreichen, in deinem Inneren? Was soll dich durch dein Leben tragen? Wer wirst du sein, wenn du in deiner vollen Größe sichtbar bist? Was kannst du erreichen, wenn du beginnst, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen? Die Vollmondenergie der Venus möchte dir zeigen, dass eine schnelle, eine unkomplizierte Akzeptanz in dieser Welt nicht der Weg der Seele ist. Du musst einen Weg finden, der dir wirklich Halt schenkt.
Zwischen der Kraft von Lilith und der Kraft der Venus öffnet sich ein Raum, der dich fragt, wie du deine Wurzeln und deine Wünsche in Einklang bringen kannst. Ist es sinnvoll weiterzugehen, ohne zurückzublicken? Das musst du für dich herausfinden. Nur verharre nicht im Alten, wenn es dich immer wieder daran hindert, dich zu entfalten. Die Mondin beleuchtet diesen Konflikt. Sie lädt dich ein, einen Weg zu finden, der beides verbindet.
Das Ritual, das aus dieser Konstellation geboren wird, ist ein Pfad der Versöhnung. Es geht nicht darum, die Vergangenheit loszuwerden. Was war, bleibt Teil deines Weges. Jetzt ist der Moment, es mit dem zu verweben, was neu in dein Leben treten will. Erst wenn du beides anerkennst, wird dein Weg ganz.

Ritual zur Versöhnung von Herkunft und Berufung
Was du brauchst:
- eine Kerze
- einen Gegenstand, der deine Wurzeln symbolisiert (für Lilith), zum Beispiel ein Stein, ein altes Foto, ein Erbstück oder etwas, das dich an deine Kindheit erinnert
- einen Gegenstand, der deine Sehnsucht nach Entfaltung ausdrückt (für Venus), etwa eine Blüte, ein Schmuckstück, ein Stoffrest, ein kleiner Spiegel oder ein Symbol für das, was du werden willst
- gerne ein Tuch oder eine andere runde Fläche für deinen Kreis
- Räucherwerk: Beifuß oder Wacholder für Lilith, Rosenblätter oder Lavendel für Venus
- einen ruhigen Ort und ungestörte Zeit
Wähle einen Ort, an dem du dich geschützt fühlst. Breite dein Tuch aus oder zeichne beispielsweise mit einem Stock einen Kreis in die Erde. Lege beide Gegenstände in diesen rituellen Raum, einen links, einen rechts. In die Mitte stellst du die Kerze und zündest sie an. Sie ist das Licht, das den Übergang zwischen beiden Kräften sichtbar macht.
Halte den Gegenstand, der Lilith entspricht, in deinen Händen. Spüre seine Schwere, seine Geschichte. Erinnere dich an deine Herkunft. Gehe zurück zu dem, was du selbst erfahren hast. Nicht zu dem, was andere darüber erzählt haben.
Sprich:
„Ich erkenne, was mich geformt hat.
Ich nehme meine Herkunft an und achte sie.“
Führe den Rauch von Beifuß oder Wacholder über das Objekt. Gib allen Gefühlen, die sich in dir regen, genügend Raum. Bewerte sie aber nicht, schaue sie dir nur an.
Lege den Gegenstand zurück.
Nimm nun das Zeichen für die Venus. Spüre, was in dir nach Verwirklichung ruft. Was will gesehen werden?
Sprich:
„Ich erlaube mir, zu werden, wer ich bin.
Ich folge dem Ruf meiner Seele.“
Auch diesen Gegenstand räucherst du. Lass in deinem Inneren ein Bild davon entstehen, wer du bist, wenn du vollkommen in deiner Kraft stehst.
Arbeitest du mit Runen, so zeichne mit dem Finger Gebo (ᚷ) zwischen beide Gegenstände. Sie verbindet, was getrennt war.
Sprich:
„Ich verbinde Vergangenheit und Zukunft.
Ich nehme beide Seiten meines Weges an.“
Dann werde still und lausche. Bleibe ganz bei dir. Lass das, was sich gezeigt hat, in dir nachwirken. Spüre, ob sich etwas in dir bewegt hat.
Lösche die Kerze mit Achtsamkeit oder noch besser: lasse sie brennen, wenn es sicher ist. Hebe die Zeichen von Lilith und der Venus auf. Gib ihnen einen Platz, an dem sie wirken dürfen.
Dieses Ritual öffnet etwas in dir. Es wirkt weiter. Vertraue darauf.

Die Botschaft der Mondin
Mein liebes Erdenkind, komm näher. Setz dich in mein Licht. Ich weiß, du hast in deinem Leben schon viel ertragen müssen. Du bist viele Wege ganz still gegangen. Niemand hat dir dabei zugesehen. Ich aber war immer da. Selbst wenn du mich nicht gerufen hast, bin ich an deiner Seite geblieben. Ich habe gelächelt, wenn du dich erinnert hast, wer du bist.
Du hast gelernt, dich zurückzuhalten. Ich sah deine Tränen, weil niemand hören wollte, was du zu sagen hattest. Ich sah deine Verzweiflung, als du dachtest, du wärst zu viel oder nicht genug. Doch du bist weder das eine noch das andere. Du bist du. Und das reicht.
Ich sehe, wie dein Weg dich geformt hat. Ich sehe auch, wie viel Kraft du brauchst, um ihn weiterzugehen. Jetzt bist du an einem Punkt, an dem du wählen kannst. Du musst nichts abwerfen, um weiterzugehen. Entscheidend ist, wohin du dich wendest und was dich dabei stärkt. Dein Blick darf sich nach vorn richten. Was hinter dir liegt, begleitet dich. Nun wähle, welchen Weg du gehen wirst.
Deine Wurzeln tragen Erinnerungen. Einige davon sind schmerzhaft. Doch sie machen dich nicht weniger wertvoll. Sie zeigen dir, wie tief deine Stärke reicht. In dir brennt ein Feuer, das durch alle schwierigen Zeiten hindurch weitergeleuchtet hat, auch wenn du es selbst nicht sehen konntest.
Du musst keiner Menschenseele etwas beweisen. Komm heb deinen Blick. Steh auf. Es ist Zeit. Entscheide, wer du sein willst. Verschiebe es nicht auf morgen. Handle jetzt.
Es gibt eine Stimme in dir, die du lange ignoriert hast. Meistens ist sie leise und drängt sich nicht auf. Trotzdem weicht sie niemals zurück. Sei mutig, liebes Erdenkind. Höre ihr zu. Sie zeigt dir, wohin du gehen willst. Wähle deinen Pfad. Ich werde dich begleiten.
Ich bin da, wenn du zweifelst. Mein Licht erinnert dich daran, weiterzugehen, wenn du aufgeben willst.
Du bist nicht allein. Du warst es nie.
