Unter dem noch nachtschwarzen Himmel des siebenten Oktobers erwacht die Mondin im feurigen Kleid des Widders, und ihr Licht fließt wie flüssiges Silber über die dunklen Straßen. Sie ist mehr als die sanfte Hüterin der Nacht. Sie ist die flammende Ruferin, die jedes Herz berührt. Ihr Antlitz trägt die Kraft des Anfangs. Die wilde Entschlossenheit des Widders flammt in ihr auf. Sie begegnet der Sonne in der Waage und erblickt einen Spiegel, der Harmonie verlangt, obwohl das Feuer nach Ausbruch schreit.
In diesem Augenblick, da beide Gestirne sich in perfekter Opposition begegnen, spannt sich ein Bogen aus Licht und Schatten über die Seelen derer, die zuhören können. Auf der einen Seite ruft die Sonne in der Waage nach Ausgleich, nach Schönheit und Verbindung. Auf der anderen Seite brennt die Mondin im Widder und verlangt nach Befreiung, nach unmittelbarer Wahrheit, nach dem Mut in uns allen, die eigene Flamme nicht länger zu verbergen.
Dies ist der Vollmond, der dich zwingt, drängende Frage zu stellen:
Wo bist du zu sehr in den Spiegeln des Anderen gefallen?
Wo hast du dein eigenes Feuer im Dunkel erstickt?
Wo suchst du Frieden, obwohl er dich schwächt?
Und wo lodert ein Zorn, der dich heilen könnte?
Die Mondin selbst öffnet in dieser Nacht die Pforten zwischen Ich und Du. Sie fordert ehrliche Bekenntnisse und Entscheidungen, die das Herz befreien. Ihr Glanz lässt die Masken zerfließen und er lässt Wahrheit wie eine brennende Flamme aus den Tiefen aufsteigen.
VOLLMOND in WIDDER
SONNE in WAAGE
07. Oktober 2025
05:47:34 MEZ / Berlin
Die astrologische Landschaft des 07.10.2025 – Vollmond im Widder: Die Flamme des Erwachens
In den frühen Stunden des siebenten Oktobers formt sich ein Himmelsbild, in dem mehr lodert als die leuchtende Mondin. Es ist ein Geflecht aus unterschiedlichen Kräften. Dieser Morgen formt ein Netz aus Spannung und Verheißung. Der Vollmond im Widder auf 14 Grad begegnet der Sonne auf 14 Grad in der Waage. Diese exakte Opposition ist der Kristallkern dieser Nacht. Es geht um das uralte Ringen zwischen Selbstbehauptung und Verbindung. Verbindungen die sich in unseren Beziehungen widerspiegeln. Begegnung und Resonanz. Es geht um das Feld des Anderen, in dem das Ich sich spiegelt und in dem es herausfordert. Das ewige Tauziehen zwischen der Glut des Ichs und dem Spiegel des Du.
Doch um diesen Brennpunkt kreisen weitere Mächte, die das Feuer des Widdermondes färben und schärfen. Merkur steht im Skorpion, im zweiten Haus, und blickt in einem harten Quadrat zu Pluto im Wassermann. Worte, Gedanken und innere Wahrheiten geraten unter Druck. Sie enthüllen, was lange verborgen war, und können wie ein Dolch ins Herz dringen. Mars, Herrscher des Widdermondes, verweilt ebenfalls im Skorpion und gießt Öl ins Feuer, so dass die Kraft der Konfrontation nicht gemildert, sondern vertieft wird.
Venus, die Göttin der Waage, steht in der Jungfrau und trifft auf Saturn in den Fischen. Sie trägt die Last alter Verpflichtungen, karmischer Muster, all die Prüfungen der Liebe und des Selbstwertes. Mit ihrer Nähe zum südlichen Mondknoten erzählt sie von Geschichten, die uns längst fesseln. Es sind Geschichten, die erlöst werden wollen.
Jupiter leuchtet im Krebs an der Krone des Himmels, im zehnten Haus. Dort verheißt er Wachstum und Heilung, doch nur, wenn wir bereit sind, die Wurzeln – präsentiert durch Pluto im vierten Haus – nicht zu verleugnen. Die Achse von Wurzel und Krone, von Haus und Berufung, wird in dieser Nacht spürbar wie eine pulsierende Lebensader.
Uranus im Zwilling steht im Trigon zu Pluto. Er kündet von plötzlicher Wandlung, von Befreiungsschlägen, die nicht nur das Individuum, sondern auch das Kollektiv erschüttern können. Neptun steht nahe beim Mond in Widder, wie ein Schleier aus Nebel, der die glühende Flamme zugleich mystisch umhüllt und ins Unfassbare dehnt.
Und über all dem weilt der Heiler Chiron, ebenfalls im Widder, im achten Haus. Er spricht von den Wunden, die uns im tiefsten Grund berühren und davon, dass Heilung jetzt nur geschieht, wenn wir das Feuer nicht meiden, sondern hindurchgehen.
So wird deutlich: Die Flamme des Erwachens, die dieser Vollmond ausstrahlt, brennt an den Schnittstellen zwischen Wahrheit und Illusion, zwischen Liebe und Pflicht, zwischen Wurzel und Krone, zwischen Ich und Du.

Die mythologische Dimension dieses Vollmondes
Der Widder, in dem die Mondin ihr feuriges Gewand trägt, ist seit jeher das Zeichen des Anfangs. In den Mythen trägt er das goldene Fell, das zum sagenumwobenen Ziel der Argonauten wurde. Dieser Widder war Chrysomallos, das göttliche Tier, das einst die Kinder Phrixos und Helle rettete. Sein goldenes Vlies wurde nach seinem Opfer in Kolchis an einer Eiche aufgehängt, von einem Drachen bewacht, und wurde so zum heiligen Ziel der Argonauten. Das Fell war mehr als ein Schatz. Es war ein Sinnbild für göttliche Würde, für Opferkraft und für das unvergängliche Licht, das aus dem Mut des Anfangs geboren wird. Sein Opfer, sein Mut und sein Sprung über die Kluft sprechen von der Kraft, die das Neue gebiert, selbst wenn Blut und Schmerz den Weg pflastern. Er ist keine sanfte Kreatur. In ihm lebt der Anstoß, der zugleich Funke und Kampf ist, das urtümliche Drängen nach dem eigenen Sein.
Die Sonne in der Waage aber trägt ein anderes Erbe. Sie verkörpert die Göttinnen des Maßes, Themis mit ihrer Waage der Gerechtigkeit, Freyja mit dem feinen Gespür für Bindung, Schönheit und Resonanz. Die Waage sucht nicht das Feuer des Anfangs. Sie wendet sich dem Spiegel zu, in dem Harmonie zu finden ist. Sie ist das Bild des Kreises, der sich schließt, und der Balance, die alles Leben durchströmt.
In dieser Nacht begegnen sich Widder und Waage wie zwei uralte Kräfte. Auf der einen Seite der Krieger. Auf der anderen Seite die Richterin. Das Horn und die Waagschale. In dieser Mondin im Widder lodert das Wilde. Sie sagt:
„Ich bin, und ich breche hervor.“
Die Sonne in der Waage antwortet:
„Erst im Spiegel des Du erkennst du dich selbst.“
Zwischen Beiden lodert das Spannungsfeld, das wir alle in uns tragen, das Tauziehen zwischen dem Drang nach Selbstbehauptung und dem Wunsch nach Resonanz.
Doch noch eine dritte Gestalt erhebt ihre Stimme: Chiron, der verwundete Heiler, steht im Widder. Er erinnert an die alte Wunde, die den Krieger beugt, und zugleich an die heilende Kraft, die aus dem Schmerz geboren wird. Chiron zeigt, dass im Widder mehr auf uns wartet als bloßer Kampf. Er schenkt auch die Möglichkeit, durch die Flamme hindurch- und geläutert hervorzugehen.
Und hinter all dem weht der Atem Plutos im vierten Haus. Es ist also der Herr der Unterwelt selbst, der unsere Wurzeln berührt. Er zieht die Ahninnen und Ahnen ins Spiel. Es sind die alten Geschichten, die uns fesseln. Sie flüstern:
Wage den Schritt in die Dunkelheit, sonst bleibt dein Feuer gefangen.
Gegenüber leuchtet Jupiter in der Krone. Er verheißt, dass Heilung auf dich wartet und das Erkennen der eigenen Größe, wenn du deine Schatten nicht verleugnest.
So erzählt der Himmel selbst an diesem Vollmond die Geschichte eines Kampfes, der nicht außerhalb von uns tobt, sondern im Inneren. Er erzählt von der Glut, die hervorbrechen will, und der Waagschale, die den Spiegel hinhält. Nur wer beide Stimmen ehrt, findet die Flamme, die nicht verbrennt, sondern verwandelt.

Das Ritual zum Vollmond
Die Nacht des siebenten Oktobers entfacht ein Feuer, das sich jeder Zähmung entzieht. Sie ruft dich in die Handlung. Sie verlangt, dass du handelst. Sie sagt:
Spring und werde!
Darum sollen die Rituale dieses Vollmondes dich nicht nur reinigen, sondern dich in deine Kraft stoßen.

1. Runenarbeit – Das Zeichen der Flamme
Nimm dein Runenset und halte inne. Atme tief ein, lass die Frage in dein Inneres sinken:
‚Welche Kraft soll jetzt durch mich hindurchbrechen?‘
Erst dann ziehe eine Rune im Schein der Mondin und lege sie achtsam vor dich. Deute dann die Rune, um die Antwort auf deine Frage zu finden. Hilfe findest du hier: Das 24er Futhark.
Drei Beispiele, die besonders gut passen würden:
- Tiwaz bringt den Mut und die Durchsetzung des Widders.
- Ansuz öffnet den Raum für die Wahrheit, die ausgesprochen werden muss.
- Eihwaz erinnert an die Transformation, die durch Feuer und Schatten hindurchführt.
Schreibe die Rune mit Kohle oder Asche auf deine Haut. Es ist ein Zeichen, das du ab dieser Nacht trägst, bis es von selbst vergeht.

2. Feuerräucherung – Atem der Konfrontation
Bereite eine Räuchermischung aus Beifuß, Wacholderholz und Drachenblutharz (alternativ Kiefernharz) zu. Beifuß ruft die Visionen, Wacholder schützt, Drachenblut entfesselt die Kraft des Bannens. Lass den Rauch zuerst über dein Herz ziehen und dann durch die Räume strömen, in denen du lebst. Sprich dabei:
„Mondin im Widder, entfalte mein Feuer.
Brich die Fesseln, die mich halten,
und entzünde mein Herz mit der Flamme des Aufbruchs.“

3. Spiegelritual – Die Wahrheit im Blick
Stelle einen Spiegel in den Schein der Mondin. Zünde davor eine rote Kerze an. Sieh dir selbst in die Augen und sprich drei Wahrheiten, die bisher im Dunkel lagen. Flüstere sie, bis sie wie eine Beschwörung in der Luft hängt.
Beispiele:
„Ich halte mich zurück, obwohl mein Herz sprechen will.“
„Ich ertrage eine Bindung, die längst zu Ende ist.“
„Ich fürchte meinen eigenen Zorn.“
Dann hauche auf den Spiegel, sodass dein Atem sich wie Nebel über das Glas legt. Dies ist das Siegel: die Wahrheit wurde aus dem Schatten gehoben.

4. Ahnenopfer – Die Stimmen der Tiefe
Weil Pluto im vierten Haus die Wurzeln berührt, gib ein Opfer an die Erde. Lege Brot, Wein oder Nüsse an den Fuß eines Baumes oder vergrabe sie im Boden. Rufe eine Ahnin oder einen Ahnen, die dich begleiten sollen, und bitte um ihre Kraft, die alten Muster zu lösen. Sprich:
„Ich gehe in die Dunkelheit, und ihr geht mit mir.
Ich löse, was gebunden ist, und trage die Flamme weiter.“
Diese Rituale öffnen den Kreis: Runen, Feuer, Spiegel und Erde bilden vier Tore, durch die die Kraft dieses Vollmondes wirkt.

Die Botschaft der Mondin
Die feurige Mondin im Widder erhebt sich über die Schwelle der Nacht. Sie blickt auf dich mit den Augen einer Alten, deren Antlitz von Flammen und Schatten zugleich erhellt ist. Sie kennt den Zorn, sie kennt den Mut, und sie kennt die Wege, auf denen Feuer entweder zerstört oder verwandelt.
Ihre Stimme dringt durch die Stille:
„Tochter der Erde, Tochter der Flamme. Ich bin die Mondin im Widder, und ich trete zu dir in dieser Nacht, um dein Herz zu entfachen. Ich war bei dir, als du gezögert hast. Ich war bei dir, als du dich im Spiegel des Anderen verloren hast. Und ich bin auch jetzt bei dir, wenn du nun den Schritt in deine eigene Glut wagst. Höre meine Stimme, so wie deine Mütter sie vor dir hörten, wenn sie am Feuer saßen.
Ich sage dir: Die Glut, die du fürchtest, ist die Glut, die dich heilt. Der Zorn, den du tief in dir vergräbst, ist die Kraft, die dich erhebt. Die Wahrheit, die du verschweigst, ist das Wort, das dich befreit. Alles, was in dir brennt, verlangt nach deinem Mut. Denn nur wer durch die Flamme geht, tritt verwandelt hervor.
Darum gebe ich dir ein Zeichen, das dich durch diese Nächte trägt. Trage die Rune Tiwaz. Sie ist der Speer der Wahrheit. Sie ist ein Symbol des Mutes und sie ist das Siegel deines Durchbruchs. Zeichne sie auf deine Haut oder in die Asche deines Feuers. Trage sie, wenn du ins Ungewisse gehst. Sie hält deine Hand, wenn du schwankst, und sie richtet dich auf, wenn du fällst.
Ich frage dich: Wo hast du dein Feuer in den Schatten gelegt? Wo hast du dich selbst verleugnet, um Frieden zu wahren? In dieser Nacht breche ich deine Fesseln. Ich öffne dir den Raum, damit du deine eigene Wahrheit sprichst.
Geh hinaus unter dem Schutz meines Lichtes, und ich gehe mit dir. Ich bin die Mondin im Widder, und ich schenke dir meinen Mut. Dein Herz sei nicht länger gebrochen, sondern es entflammt. Deine Stimme sei nicht länger erstickt, sondern sie erhebt sich. Dein Weg sei nicht länger verborgen, sondern er ist erleuchtet von meinem und deinem Feuer.
Tochter der Erde! Fürchte dich nicht vor deiner Glut. Fürchte dich nicht vor deinem Zorn. Aus ihnen wächst die Kraft, die dich in dein wahres Sein führt. Nimm sie an, und du wirst neu geboren.“
