Die Sonne sinkt, der Himmel brennt in fahlem Rot, und die Mondin zieht ihren Schleier tiefer über das Land. Die Sommersonnenwende liegt über einen Mondlauf zurück, und obwohl die Tage noch hell erscheinen, hat der Abstieg längst begonnen. In dieser Zeit, wo die Welt nach außen hin noch strahlt, ruft uns dieser Neumond in das Dunkel zurück. In der Tiefe regt sich etwas, das lange gewartet hat. Es ist bereit, sich zu erheben. Du spürst es, wenn ein Flüstern durch deine Knochen geht.
Es ist dein Schattenkind, das einst vor dem Unerträglichen im Licht dieser Welt geflohen ist. Das war nicht deine Schuld. Dieses Schattenkind wurde nicht gesehen. Es wurde verurteilt, bevor es sich in seiner ganzen Schönheit zeigen konnte. Es hat geschwiegen, weil niemand zuhörte. Bis es nicht weiter wusste und sich in das Dunkle zurückgezogen hat. Nun ruft es wieder nach dir. In diesem Neumond, der sich im Zeichen Löwe formt, erwacht in dir die Erinnerung an jenes Kind, an jenes innere Leuchten, das einst weggesperrt wurde, weil es zu wild, zu weich oder einfach nur zu viel war.
Die Mondin steht vereint mit der Sonne in den frühen Graden des Löwen. Ihre Strahlen bleiben im Schatten verborgen. Doch genau in diesem Moment beginnt das eigentliche Feuer. Es lodert, um zu heilen. Und alles, was wir in der Tiefe versteckt haben, kehrt nun zurück. Es zeigt sich in dem Wissen, das in deinem Körper wohnt. Es fließt mit deinem Atem und pulsiert als Erinnerung in deinen Zellen.
In dieser Dunkelheit lebt der Ursprung. Hier beginnt die Rückkehr dessen, was nie wirklich fort war. Dein Schattenkind erhebt sich, weil es an der Zeit ist. Die Mondin ruft dich in diesen Schattenraum. Sie ruft dich zurück in das verschlossene Zimmer deiner eigenen Geschichte. Und du, Tochter der Ahninnen, wirst mitgehen, wenn du es wagst, das innere Feuer in der Stille zu erkennen.
NEUMOND in LÖWE
SONNE in LÖWE
24. Juli 2025
21:11:09 MEZ / Berlin
Was der Kosmos zum Neumond webt
In der Stunde des Neumondes treffen sich Sonne und Mondin im dritten Grad des Löwen. Der Löwe ist ein Zeichen, das für Selbstausdruck, kreative Kraft und das Herzfeuer des Geistes steht.
Zu diesem Neumond zieht sich das äußere Leben zurück. Der Impuls richtet sich auf das Innere, auf das, was im Verborgenen pulsiert. Und auch, wenn die Schatten sich zeigen, so ist das Licht nicht fort. Es zeigt sich im Spüren und leuchtet in dir. Du kannst es wie einen warmen Atem in der Tiefe des Leibes fühlen. Lässt du dich auf die Neumondenergien ein, so beginnt sich etwas in dir zu sammeln. Es ist noch still, aber du spürst seine Präsenz. Es wird sich dir zeigen, wenn du ganz bei dir bist.
Die Konjunktion von Sonne und Mond entfaltet sich im Übergang vom sechsten zum siebten Haus, an der Schwelle zwischen der achtsamen Hinwendung zum eigenen Leben und der Begegnung mit Anderen. Es ist jetzt nicht die Zeit, darüber nachzudenken, was du anderen geben kannst. Schau, was du dir selbst verweigerst. Hole es zu dir zurück. Verbinde dich wieder. Das sechste Haus erinnert daran, was wir uns oft selbst schuldig bleiben: Achtsamkeit, Fürsorge oder auch das geerdete Ankommen im eigenen Körper. Das siebente Haus führt dich dann noch weiter. Du begegnest deinem Spiegel und triffst auf jenes innere Kind, das einst aus Angst vor Zurückweisung in den Schatten floh.
Merkur steht nahe bei dieser Konjunktion. Seine rückläufige Bewegung verlangt nach einer inneren Kommunikation. Worte verlieren an Kraft, vor allem wenn sie eigentlich bedeutungslos sind. Die Gedanken kreisen. Der Rückzug Merkurs in dieser kosmischen Spirale schenkt uns die Gelegenheit, dem inneren Kind zuzuhören. Lausche mit allen Fasern deines Wesens. Was spricht das Schattenkind? Es kann sein, dass es nichts mit Worten sagt. Aber vielleicht zeigt es dir ein Bild, welches emporsteigt. Es kann sich über dein inneres Fühlen bemerkbar machen. Vielleicht spürst du tief in dir eine Wunde, die nicht verheilt, sondern die hinter einer Tür verschlossen ist, zu der es keinen Schlüssel zu geben scheint. Nutze die Tage rund um den Neumond, um dir selbst und dem, was in dir geschieht, aufmerksam zu lauschen.
Nicht nur Merkur spricht von Rückkehr. Auch Pluto, Saturn, Neptun, Chiron und der Mondknoten wandern rückwärts durch das Rad allen Seins. Sie bewegen sich wie Geister durch die alten Räume, um dich an das zu erinnern, was du lange nicht sehen wolltest. Pluto steht dabei am Aszendenten. Das ist eine sehr machtvolle Position, in der er dich an deine tiefste Kraft erinnert. Er führt dich an den Rand dessen, was du über dich selbst zu wissen glaubtest und lässt dich dort stehen, Auge in Auge mit dem, was du nicht kontrollieren kannst.
Diese Konstellation trägt die Energie einer Initiation, die leise geschieht. Deine inneren Kräfte richten sich neu aus. Das innere Feuer möchte nicht mehr wütend ausbrechen. Es will einfach tief und beständig glimmen. Die Konjunktion von Pluto mit dem Aszendenten, dem Glückspunkt und dem rückläufigen Neptun ruft dich in die Tiefe deiner Selbsterkenntnis. Wer bist du, wenn niemand hinsieht? Wer warst du, bevor du gelernt hast, dich zu verbergen?
Der Heiler Chiron steht im Quadrat zur Neumond-Konjunktion. Er legt den Finger noch stärker in diese Wunde und zeigt dir, wo der Schmerz einst begann. Er bringt dich zu jenen Moment zurück, in dem dein inneres Leuchten nicht erkannt wurde. Deine Gabe und deine tiefe Wahrheit dahinter fanden keinen Raum, in dem sie sich entfalten konnten. Du wurdest gezwungen, eine Last zu tragen, die nicht die deine war. Jetzt, in dieser Neumondzeit, darfst du sie ablegen und hinter dir lassen.
Das Zusammenspiel all dieser Kräfte formt eine Bühne in deinem Inneren, eine Art seelischer Initiationsraum. Du bist auf dieser Bühne nicht einfach nur eine Darstellerin und erst recht keine Komparsin. Du bist diejenige, die sich dazu entschließt, zu dem Teil von dir zurückzukehren, der in die Schatten geflüchtet und dort geblieben ist.

Ritual: Heimkehr zum Schattenkind
Die schwarze Mondin nimmt dich liebevoll an die Hand. Sie führt dich zu jenem Leuchten, das in der Dunkelheit nie ganz verloschen ist. Dieses Mondtor öffnet sich, damit du dorthin zurückkehren kannst.
Die astrologischen Konstellationen lenken den Blick auf das, was einst verstoßen wurde. Die Kraft des Löwen führt dich ins Innere, in das Zentrum deines Wesens. Es ist dein Herz, das sich erinnert, auch wenn dein Verstand die Geschichte erfolgreich verdrängt hat.
Der rückläufige Merkur, Chiron als Hüter der Wunden und Pluto am Schwellenort des Aszendenten formen einen Raum, der dich durch die Schatten trägt. Wendest du dich in dieser Nacht dem Schattenkind zu, holst du es zurück. Tief in deinem Inneren hast du es nie losgelassen. Du hast es nur eine lange Zeit nicht mehr sehen wollen.
Dieses Ritual lebt von deiner Bereitschaft, zu fühlen, was tief in dir nach einer Rückverbindung zu deinem Schattenkind ruft.
Wähle für dein Ritual einen Ort, der für dich den Raum hält. Das heißt, du solltest dort sicher sein und dich wohlfühlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Ort in der Natur oder in deinem Zuhause ist.
Zeit:
Die Nacht des Neumondes oder die beiden Nächte davor und danach tragen dieselbe Qualität. Wähle einen Moment, an dem du nicht unterbrochen wirst. Gib dir mindestens eine halbe Stunde Zeit.
Vorbereitung:
Finde einen Gegenstand, den du mit dem Kind in dir verbindest. Vielleicht ist es ein alter Stein, den du einmal als Kind gefunden und aufgehoben hast. Oder ein Kuscheltier aus jenen Tagen, das dich noch begleitet. Vielleicht ein Foto, ein Kinderbuch oder ein altes Spielzeug. Wenn du keinen Gegenstand hast, so arbeite mit deinen Händen. Lege sie später dorthin, wo du in dir eine Nähe zu deinem Schattenkind spürst.
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Ritualbeginn
Setze dich aufrecht hin. Der Rücken darf dabei weich sein. Deine Haltung richtet sich auf dein Inneres. Schließe deine Augen nicht sofort. Schau dich um. Lass den Raum um dich herum in dich einsinken. Dann senke den Blick und schließe, wenn du soweit bist, langsam die Lider.
Atme ruhig und lass jede Anspannung ziehen. Lass deinen Atem kommen, wie er will. Deine Aufmerksamkeit sollte dort verweilen, wo du dich gerade fühlst. Tauchen Gedanken auf, schiebe sie nicht weg, aber schenke ihnen auch keine unnötige Aufmerksamkeit. Sie ziehen von allein weiter, wenn du still bleibst.
Lege eine Hand auf den unteren Bauch, die andere auf dein Herz. Sprich laut:
Ich bin hier.
Ich bin bereit, dich zu erkennen und zu empfangen.
Ich höre dich.
Du sprichst zu deinem Schattenkind. Sei nicht verunsichert, wenn es nicht wahrnehmbar erscheint. Es hat dich ganz bestimmt gehört.
Stell dir nun vor, du gehst einen Pfad hinab. Gehe langsam. Setze mit jedem Atemzug einen Schritt. Der Weg führt dich in dein eigenes Inneres. Vielleicht zeigt er sich als Gang, als Pfad in einem Wald, oder als Spirale, die nach unten führt. Der Weg kann auch formlos sein. Du gehst, bis du spürst, dass du angekommen bist. Dort hältst du inne.
Lass das Bild von deinem Schattenkind kommen, wenn es kommen will. Vielleicht siehst du das Kind oder auch nur eine Geste. Es kann auch ein Ort erscheinen, den du erkennst. Du musst jetzt nichts weiter tun. Deine Gegenwart genügt. Bleib präsent und achtsam.
Möchtest du dem Kind etwas sagen, so sprich die Worte aus oder denke sie. Wenn keine Worte kommen, bleib still. Deine Anwesenheit allein wirkt.
Bist du dann bereit, so strecke innerlich deine Hände dem Kind entgegen (auch wenn du es nicht siehst). Sprich:
Ich sehe dich.
Ich nehme dich bei mir auf.
Ich kehre mit dir zurück.
Halte diesen Moment. Spüre, was sich verändert.
Dann atme wieder in den Raum. Bewege deine Hände. Wenn du einen Gegenstand bei dir hast, lege ihn in deine Hände oder an dein Herz. Nimm ihn in dich auf. Erinnere dich an diesen Moment, wenn du später unsicher wirst. Sprich zum Abschluss:
Du gehörst zu mir.
Ich lasse dich nicht mehr zurück.
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Bist du voll und ganz in diesem Ritual präsent, wird sich etwas in dir bewegen. Das kann sich später in deinen Träumen zeigen, aber auch in deinem Alltag. Achte auf Zeichen und Bilder. Denke daran: Das Kind hat dich gehört. Du bist nun nicht mehr allein.

Die Botschaft der Mondin für dich
Du liebe Seele, ich spreche zu dir, aber vor allem ist diese Botschaft für dein inneres Schattenkind.
Weißt du, ich habe dich gesehen, bevor du dich verstecken musstest. Ich sah dich schon, als dein Licht gerade erst geboren wurde. Ich hörte deine Stimme, als sie noch frei und ungebrochen aus dir kam. Dein Herz schlug noch ohne Furcht. Du liebes Kind, nichts an dir war je zu viel. Der Glanz in deinen Augen war voller Leben. Was du gefühlt hast, war echt. Es war eine kluge Entscheidung, dich zu schützen und in die Schatten zu gehen.
Ich habe ja gesehen, wie du immer stiller wurdest. Ich habe mit dir gefühlt, als du deine Wärme unter dicken Mauern verborgen hast. Niemand konnte dich dort herausholen, auch nicht ich. Ich habe gewartet. Weißt du, du hast niemals etwas falsch gemacht. Ich habe gewartet, weil ich wusste, dass du eines Tages zurückkommen würdest. Und heute ist soweit.
Du liebe Seele, ich sehe dein Herz. Ich sehe, wie sehr es sich sehnt, wieder in das Licht zu treten und zu dir selbst zurückzukehren. Du vermisst deine Nähe, deine liebevolle Hand und deinen Schutz. Du hast viel ertragen müssen, was nie für dich bestimmt war. Du bist in Rollen geschlüpft, weil niemand da war, der dich hielt. Du hast dich selbst viel zu früh vergessen, weil du lernen musstest, wie man funktioniert. Und doch brennt dein Feuer noch.
Komm, ich führe dich zurück zu dem Ort, an dem du dich vergessen hast. Ich rufe dich nach Hause. Finde zu dir, zu deinem inneren Kind und zu dem Teil in dir, der deine Zuwendung braucht.
Was du in dir findest, gehört zu dir. Alles, was du siehst, darf bleiben. Du fühlst dich, wenn du verbunden bist. Du heilst, wenn du dich berührst. Deine Zuwendung ist der Schlüssel.
Ich wandere an deiner Seite, auch wenn du langsam wirst oder gar stehen bleibst. Ich warte mit dir, wenn du nicht weißt, welches dein nächster Schritt sein wird. Ich bin hier, still und wachend, solange du mich brauchst.
Gehe den Weg, der vor dir liegt, mit Bedacht. Es gibt keinen Grund zur Eile. Geh deinen Weg mit Würde. Sprich mit dir, wie du mit einem Kind sprichst, das du liebst. Gib dir Raum für das, was du spürst. Suche nicht nach Antworten. Du brauchst sie nicht. Du brauchst dich.
Bleib ganz bei dir. So nah, wie es dir möglich ist. Ich bin da. Wie mein Licht zurückkehrt, so kehre auch deines zurück und wenn du mein Leuchten siehst, so erinnere dich.
Ich bin da und ich werde da sein, wenn du wieder zurückgehst in deinen Alltag. Ich werde in dir leuchten und du wirst wissen, dass du den Weg zu dir selbst gefunden hast.
Spürst du den tiefen Ruf der Magie hinter meinen Worten?
… so folge meiner Einladung und tauche mit mir in die Schleier zwischen den Welten ein.
Fühlst du, dass zwischen den Zeilen etwas Altes atmet, das dich erinnern lässt?
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